​ZVEI fordert: Technische Assistenzsysteme in der Pflege fördern

Veröffentlicht: 31. Oktober 2012 Kategorie: News

Der ZVEI verweist anlässlich der Zunahme der auf staatliche Hilfe angewiesenen Pflegebedürftigen darauf, dass eine Lösung in technischen Assistenzsystemen für die älter werdende Gesellschaft liegt. Dafür brauche es jedoch mehr Unterstützung durch den Staat und die Sozialversicherung.

​ZVEI fordert: Technische Assistenzsysteme in der Pflege fördern
Ziel aller Bemühungen sollte sein, die stationäre Pflege in Pflegeheimen, Krankenhausaufenthalte oder Arztbesuche so lange wie möglich hinauszuschieben bzw. zu vermeiden. Damit werden nicht nur Kosten reduziert, sondern vor allem die Lebensqualität der Betroffenen erhöht. Denn eine deutliche Mehrheit Pflegebedürftiger bevorzugt den Verbleib in den eigenen vier Wänden, dort muss also mehr Gesundheitsversorgung und -vorsorge möglich sein. Dies geschieht durch telemedizinische Betreuung, durch Sicherheitssysteme und innovative Haustechnik und deren Vernetzung.

„Technik kann in einer individualisierten Gesellschaft für eine längere, unabhängige Teilhabe am gesellschaftlichen Leben sorgen und so ein hohes Maß an Selbstbestimmung und Würde erhalten“, betonte Hans-Peter Bursig, Leiter des ZVEI-Kompetenzzentrums Gesundheitswirtschaft. Das Zusammenspiel von Technik und Dienstleistungen biete große Potenziale. Bursig verlangte dafür mehr Unterstützung durch Staat und Sozialversicherung: „Der Einsatz bereits jetzt verfügbarer Produkte und Lösungen zur technischen Unterstützung von gesundheitlich eingeschränkten Personen sollte zügig gefördert werden. Neben einer staatlichen Förderung privater Investitionen und einer Anpassung der Leistungen der Pflegeversicherung ist auch eine Förderung neuer Wohnformen oder der technischen Nachrüstung bestehender Wohnungen nötig.“

In den nächsten Jahrzehnten wird der Anteil der über 60-Jährigen an der deutschen Bevölkerung auf mehr als ein Drittel ansteigen. Die Zahl der Pflegebedürftigen wird bis zum Jahr 2030 von derzeit 2,3 auf 3,4 Millionen zunehmen, die Zahl der Erwerbstätigen aber um neun Millionen sinken. Der Druck auf die sozialen Sicherungssysteme wird in den kommenden Jahren zunehmen. Parallel dazu verändert sich die Nachfrage nach Gesundheitsleistungen: Chronische Erkrankungen wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Demenz werden gegenüber der Akutversorgung an Bedeutung gewinnen und die Nachfrage nach Pflegeleistungen weiter erhöhen.