Ohne handwerkliche Fertigkeiten sind Kabel- und Leitungs- (K. u. L.)-Anlagen nicht zu errichten. Jede lnstallateurin und jeder Installateur muss sie sich wärend seiner Ausbildung aneignen.

Doch die handwerklichen Fertigkeiten allein bieten noch nicht die Gewähr für fehlerfreie Arbeit. Denn auch sorgfältig verlegte Leitungen können beispielsweise zu Schäden in der Anlage führen bzw. gefährliche elektrische Durchströmungen zur Folge haben, wenn der verwendete Leitungstyp am Einsatzort nicht zulässig ist. Es geht nicht ohne Fachwissen, das auf theoretischen Grundlagen beruht.
Das fachgerechte Verlegen von Kabeln und Leitungen (K. u. L.) ist eine wichtige Voraussetzung für Funktions- und Betriebssicherheit der Anlage und Gewährleistung des Personen- und Sachschutzes. Was beim Installieren in Gebäuden zu beachten ist, wird in dieser Beitragsfolge erläutert.
1. Normen - "Gesetze" der Techniker
Die technischen Forderungen der DIN VDE- und DIN-Normen fassen das fachliche Wissen in komprimierter Form zusammen. Ohne Kenntnis der zutreffenden Normen ist eine Fachplanung unmöglich. Jedoch ist die ausführende Elektrofachkraft für die Fehlerfreiheit der errichteten Anlage verantwortlich und muss deshalb fit in den für sie zutreffenden Normen sein. Der Installateur darf sich bei auftretenden Sicherheitsmängeln nicht auf die unzurechenden Unterlagen des Planers berufen.
1.1 Normen für das Errichten
Für Auswahl und Errichtung von K.- u. L.-Anlagen gilt die grundlegende Norm DIN VDE 0100-520 [1].
Dabei werden alle in einer Leitungstrasse angeordneten K. u. L. erfasst. Vor allem bei einer Verlegung auf einer geschlossenen oder durchbrochenen Kabelwanne, auf Auslegern oder Kabelpritschen oder in einem Unterflurkanal kann es sich um eine Vielzahl von K. u. L. handeln (Bild 1).
Bestandteile. Zu einer solchen Anlage gehören:
- Kabel, Mantel-, Ader- oder Stegleitungen sowie Schienenverteiler, die zur Stromübertragung erforderlich sind,
- Elektroinstallationsrohre und Kanäle,
- Tragkonstruktionen zur Befestigung wie Kabelpritschen und -Wannen, Konsolen und Ausleger,
- Befestigungsmaterialien wie Dübel oder Schellen.
Bild 1: Kabelbahnwandmontage mit Ankerschienen
Außer K. u. L. gehoren zu K.- u. L.-Anlagen auch die Kabelbahn mit Formstücken, Auslegern und Befestigungsteilen
Lesen Sie die weiteren Kapitel:
1.1 Fortsetzung Kapitel 1: Grundlage der K.-u. L.-Anlage
1.2 Normen und Erzeugnisse
2.0 Arten der Installation
2.1 Beengte Verhältnisse
2.2 Mögliche Verlegeorte
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