Grundlagen Elektromotoren und deren Schaltung: Teil III

Veröffentlicht: 16. März 2005 Kategorie: Fachartikel

Drehstrommotoren für zweitourigen Betrieb mit einer Spannungsangabe

Man unterscheidet:

a) polumschaltbare Motoren nach Dahlander, Drehzahlverhältnis 1:2
b) polumschaltbare Motoren mit 2 getrennten Wicklungen, Drehzahlverhältnis auch anders als 1:2 möglich.

Die zweitourigen Motoren sind im Gegensatz zu den eintourigen Motoren nur für eine Betriebsspannung ausgelegt. Netzspannung und Nennspannung des Motors müssen also übereinstimmen.

Für die Klemmenbezeichnung ist festgelegt, daß mit numerisch fortschreitendem Index die Drehzahl der Motoren steigt. Die Klemmen 1U, 1V und 1W sind immer für niedrige Drehzahl, die Klemmen 2U, 2V und 2W sind dagegen für die hohe Drehzahl. Aus den Abb. 5 - 8 ist zu ersehen, wie die Wicklungen miteinander verbunden und an welchen Klemmen die stromführenden Leiter angeschlossen werden.

Dahlander-Wicklung
Beim Betrieb in der niederen Drehzahl wird die Zuleitung an die Klemmen 1U, 1V und 1W angeschlossen, während die Klemmen 2U, 2V und 2W unbeschaltet bleiben. (Abb. 5) Beim Betrieb der hohen Drehzahl wird die Zuleitung an die Klemmen 2U, 2V und 2W angeschlossen. Die Klemmen 1U, 1V und 1W müssen in diesem Fall miteinander verbunden werden. Bei fehlender Sternbrücke werden die Wicklungen zerstört. (Abb. 6)

Bei Schützensteuerungen muß der Sternschütz vor dem Netzschütz für die hohe Drehzahl eingeschaltet werden.


Abb.5


Abb.6

2 getrennte Wicklungen
Beim Betrieb in der niederen Drehzahl wird die Zuleitung an die Klemmen 1U, 1V und 1W angeschlossen, während die Klemmen 2U, 2V und 2W unbeschaltet bleiben. (Abb. 7) Beim Betrieb in der hohen Drehzahl wird die Zuleitung an die Klemmen 2U, 2V und 2W angeschlossen.

Eine Sternbrücke darf nicht eingelegt werden. Die Wicklungen werden sonst zerstört. (Abb. 8)

Aus der Gegenüberstellung der Schaltbilder für den Motor mit Dahlanderwicklung und den Motoren mit getrennten Wicklungen ist zu ersehen, daß bei der Auswahl der Schaltgeräte besonders auf die Verschiedenheit der Schaltungen geachtet werden muß.

Es darf niemals ein Schaltgerät für einen Dahlandermotor zum Betrieb eines Motors mit 2 getrennten Wicklungen benutzt werden und umgekehrt.

Bei Drehrichtungsumkehr werden auch hier zwei Phasen der Zuleitung vertauscht. Wird ein Polumschalter verwendet, so empfiehlt es sich, den Phasentausch schon in der Zuleitung zum Schaltgerät vorzunehmen, da bei Phasentausch am Motor 2 x 2 Leitungen umgeklemmt werden müssen und die Verwechslungsgefahr aus diesem Grund größer ist.


Abb.7

Abb.8