Grundlagen Elektromotoren und deren Schaltung: Teil V

Veröffentlicht: 16. März 2005 Kategorie: Fachartikel

Schaltgeräte für Drehstrommotoren

Schaltgeräte haben im allgemeinen zwei Aufgaben:

1. den Motor des Lüftungsgerätes „ein- und auszuschalten“
2. diesen Motor vor Überlastung und somit vor Zerstörung zu schützen.

Schaltgeräte, die diese Funktionen erfüllen, nennt man Motorschutzschalter oder Motorschutzschalter-Kombinationen.

Motorschutzschalter für eintourige Motoren ohne Thermokontakt.
Ein Motorschutzschalter eignet sich zum Betrieb eines eintourigen Drehstrommotors und enthält einen Schalt- und Auslösemechanismus. Der Auslösemechanismus (Überstrom- oder Bimetall-Relais) reagiert auf den dem Motor zugeführten Strom und unterbricht den Stromkreis, sobald die Stromaufnahme größer ist als der Nennstrom des Motors.

Der Nennstrom des Motors bei der entsprechenden Betriebsspannung ist entscheidend für die Auswahl eines Motorschutzschalters.

Der Nennstrom muß innerhalb des Einstellbereiches des Schutzschalters liegen, damit der Schutzschalter genau auf den Nennstrom des Motors eingestellt werden kann. Wird der eingestellte Strom nicht überschritten, so darf auch der Schutzschalter den Motor nicht abschalten. Wird aber der eingestellte Strom überschritten, so wird der Motor nach einiger Zeit abgeschaltet. Die Zeit bis zum Abschalten ist umso kürzer, je größer der Strom ist, sie beträgt ca. 5 Sek. beim 6-fachen des eingestellten Stromes. Die gemessene Stromstärke ist also ein Maß für die Erwärmung des Motors. Dies gilt nur, solange die Kühlmitteltemperatur des Motors + 40°C nicht überschreitet. Ist das Kühlmittel wärmer als + 40°C, so kann auch ein Motor dessen Nennstrom im Betrieb nicht überschritten wird, zerstört werden, weil die im Motor erzeugte Wärme nicht schnell genug abgeführt wird. Bei einem Motorschutzschalter wird demnach nur die Belastung des Motors berücksichtigt, weil der Strom mit steigender Belastung auch ansteigt. Der Strom ist die Ursache für die Erwärmung.

Motorschutzschalter-Kombinationen für zweitourige Motoren ohne Thermokontakt.
Für zweitourige Motoren werden Motorschutz-Kombinationen eingesetzt, die im Gegensatz zum Motorschutzschalter zwei Auslösemechanismen (Überstrom- oder Bimetall-Relais) und einen Drehzahlschalter eingebaut haben. Die Wirkungsweise ist jedoch die gleiche wie bei einem Motorschutzschalter für eintourige Motoren.