Elektrisches Installationsmaterial – Ortsveränderliche Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen ohne eingebauten Überstromschutz für Hausinstallationen und für ähnliche Anwendungen PRCDs); Beiblatt 1: Anwendungshinweise zum Einsatz von PRCDs nach DIN VDE 0661-10 VDE 0661-10) und DIN VDE 0661 (VDE 0661)
In diesem Beilblatt werden ortsveränderliche Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (PRCDs) mit einer Bemessungsspannung von 250 V AC 1-phasig und AC 250V/440V 3-phasig beschrieben. Die Bemessungsströme betragen dabei 16A 1-phasig und 32A 3-phasig. Die PRCD dient zur Abschaltung der Netzspannung im Fehlerfall, nicht für die Trennung.
PRCD ist die generelle Bezeichnung für eine ortsveränderliche Fehlerstrom-Schutzeinrichtung. Sie besteht aus einem Stecker, einer Fehlerstrom-Schutzeinrichtung und einer oder mehreren Steckdosen. Bei Auftreten von Differenzströmen, die bestimmte Grenzwerte überschreiten, schaltet diese automatisch ab.
Das Verwenden von Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen hat sich im Wechselstromsystem als zusätzlicher Schutz zum Basis- oder Fehlerschutz bewehrt. Der Basisschutz dient zum Schutz gegen das direkte Berühren. Der Fehlerschutz schützt gegen das indirekte Berühren. Der PRCD schützt bei fehlerhaften Steckdosen oder Betriebsmitteln. Beispielsweise bei defekten Isolierungen oder Leiterbrüchen. Der Einsatz erfolgt z.B. an Bohrmaschinen oder Steckdosenverteilern.
Ortsveränderliche Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen sind Schutzschalter, die entweder netzspannungsabhängig oder netzspannungsunabhängig sind. Sie dienen dem Schutz von Personen und Gegenständen. Durch sie kann eine Schutzpegelerhöhung der nach DIN VDE 0100-410 (VDE 0100-410):2007-06 festgelegten Schutzmaßnahmen gegen gefährliche Körperströme bei direktem oder indirektem Berühren erreicht werden. Je nach Ausführung erkennen PRCDs zusätzlich fehlerhaft unter Spannung stehende oder fehlende Schutzleiter. Aber auch fehlende Versorgungsspannung wird durch den PRCD wahr genommen. Erkennt der PRCD diese Eigenschaften an einem Gerät, schaltet er ab und lässt sich nicht wieder einschalten bis der Fehler behoben ist.
Voraussetzung für den Fehlerschutz (Schutz bei indirektem Berühren) ist, dass der Fehlerstrom gegen Erde fließen kann. Deshalb ist ein geerdeter Schutzleiter unerlässlich, wenn bei einem Fehler gegen Erde die Stromversorgung automatisch abgeschaltet werden soll. Ein Isolationsfehler zwischen zwei aktiven Leitern, z. B. Außenleiter und Neutralleiter, kann durch eine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung nicht erkannt werden.
Bei ordnungsgemäßem Einsatz und Gebrauch nach diesen Normen ist über einen großen Zeitraum ein störungsfreier Betrieb von PRCD sichergestellt. Die Funktion der Schutzpegelerhöhung und ihre Verfügbarkeit können durch äußere Einflüsse auf die PRCD und auf die angeschlossenen Betriebsmittel vorübergehend oder dauerhaft verschlechtert oder vollständig gestört werden.