Errichten von Niederspannungsanlagen Teil 7-710: Anforderungen für Betriebsstätten, Räume und Anlagen besonderer Art Medizinisch genutzte Bereiche.
Die Norm beschreibt wie der Schutz gegen den elektrischen Schlag anzuwenden ist. Die Anforderungen betreffen sowohl die elektrische Anlage als auch die darin verwendeten Betriebsmittel.
Medizinisch genutzte Bereiche werden in Gruppen eingeteilt. Die Bezeichnung und Beschreibung der Gruppen ist nachfolgend erläutert.
Gruppe 0: medizinisch genutzter Bereich, in dem keine medizinischen Geräte zum Einsatz kommen. Durch eine Unterbrechung der Stromversorgung kann hier eine Gefährdung an Patienten und medizinischen Personal ausgeschlossen werden.
Gruppe 1: medizinisch genutzter Bereich, in dem eine Unterbrechung der Stromversorgung ein eine Gefahr darstellen kann. Medizinische Geräte kommen hier zur äußerlich Anwendung.
Gruppe 2: medizinisch genutzter Bereich, in dem zur Behandlung der Patienten eine Unterbrechung der Stromversorgung eine Lebensgefahr darstellt.
Die Gruppeneinteilung der Bereiche ist mit dem medizinischen Personal und dem Verantwortlichen für die Arbeitssicherheit zu vereinbaren. Dabei ist es notwendig aufzuzeigen, welche medizinischen Verfahren innerhalb des jeweiligen Bereichs durchgeführt werden. Basierend auf dem vorgesehenen Einsatz, ist eine geeignete Bereichseinteilung festzulegen.
Es ist sicherzustellen, dass bei gleichzeitigem Anschluss mehrerer elektrischer Verbrauchsmittel an demselben Stromkreis keine unerwünschte Auslösung durch Fehlerstrom Schutzeinrichtungen (RCDs) erfolgt.
In medizinisch genutzten Bereichen der Gruppe 1 und Gruppe 2 sind RCDs gefordert. Die Auswahl ist abhängig von dem möglichen entstehenden Fehlerstrom. In den meisten Fällen sind RCDs vom Typ A oder Typ B auszuwählen.
In den Gruppe 1 und Gruppe 2 darf in IT-, TN- und TT-Systemen die dauernd zulässige Berührungsspannung 25 V Wechselspannung (U= AC 25 V) oder 60 V Gleichspannung (U= DC 60 V) nicht überschreiten.