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DIN VDE 0100-557 (VDE 0100-557): 2014-10

Veröffentlicht: 14. November 2014 Kategorie: News

Errichten von Niederspannungsanlagen – Teil 5-557: Auswahl und Errichtung elektrischer Betriebsmittel – Hilfsstromkreise

In dieser neu erschienen Norm werden die Eigenschaften von Hilfsstromkreisen beschrieben. Hilfsstromkreise dienen zur Übertragung von Signalen zur Steuerung, Erfassung und  Über-wachung der Funktionen in einem Hauptstromkreis. Der Hauptstromkreis dient dann zum Erzeugen, Verteilen oder Schalten von elektrischen Leistungen an elektrischen Verbrauchsmitteln.

Die Stromversorgung eines Hilfsstromkreises, AC oder DC, darf entsprechend ihrer geforderten Funktion entweder abhängig oder unabhängig vom Hauptstromkreis sein. Wenn der Zustand eines Hauptstromkreises angezeigt werden soll, muss der Signalstromkreis unabhängig von diesem Hauptstromkreis funktionieren. In größeren Anlagen ist die Verwendung von DC-Hilfsstromkreisen sinnvoll.

Hilfsstromkreise deren Versorgung von einem AC-Hauptstromkreis abhängig ist, müssen  mit dem Hauptstromkreis verbunden sein. Diese Verbindung geschieht direkt, über einen Gleichrichter oder Transformator. Es wird empfohlen, Hilfsstromkreise, die überwiegend elektronische Betriebsmittel oder Systeme versorgen, mindestens mit einfacher Trennung vom Hauptstromkreis zu versorgen.

Um eine ausreichende mechanische Festigkeit gewährleisten zu können, sind Mindestquerschnitte für die Leitungen einzuhalten Diese sind für einadrigen oder zweiadrigen Leitungen  mit dem Mindestquerschnitt von 0,5 mm² auszuführen. Dieser Mindestquerschnitt gilt auch bei geschirmten oder ungeschirmten Leitungen. In Messanlagen können größere Querschnitte gefordert werden.

Sollten Spannungsausfälle, Spannungsschwankungen oder Überspannungen die Funktionen der Hilfsstromkreise beeinflussen, sind entsprechende Maßnahmen zu treffen. Diese sollen die Funktion sicherstellen. Eigenschaften von Kabel und Leitungen, die zwischen elektrotechnischen Komponenten (Betriebsmitteln) des Hilfsstromkreises verlegt sind, einschließlich ihrer Impedanz und Länge, dürfen den Betrieb eines Hilfsstromkreises nicht nachteilig beeinflussen.

Die Kapazität von Kabel und Leitungen darf den ordnungsgemäßen Betrieb eines Wirkgliedes im Hilfsstromkreis nicht beeinträchtigen. Bei der Auswahl von Schalt- und Steuergeräten oder elektronischen Stromkreisen sind die Eigenschaften und Längen der Kabel und Leitungen dringlich zu berücksichtigen.

Bei einem Hilfsstromkreis  mit größerer Ausdehnung wird die Nutzung einer Gleichspannungsversorgung oder eines  Bus-Systems empfohlen.