Empfehlungen für Anlagen mit erneuerbarer Energie und Hybridanlagen für die Elektrifizierung ländlicher Gebiete – Teil 1: Allgemeine Einführung zur Reihe IEC 62257 und Elektrifizierung ländlicher Gebiete
Durch diese Vornorm werden Methoden zur Realisierung und dem Aufbau elektrischer Anlangen in ländlichen Gebieten beschrieben. Bei diesen Anlagen kommen dabei autonome Hybridanlagen mit erneuerbaren Energien zum Einsatz.
Es ist ein Leitfaden zur Unterstützung von Verständnis und Anwendung für den Aufbau dezentraler Anlagen für die Elektrifizierung ländlicher Gebiete in Entwicklungsländern oder in entwickelten Ländern gegeben. Der Unterschied zwischen den einzelnen Anlagen ist der Grad der Versorgungsqualität und die benötigte Energiemenge, die ein Kunde sich leisten kann.
Der Aufbau elektrischer Versorgungssysteme in ländlichen Gebieten ist eine der dringlichsten grundsätzlichen Maßnahmen, die auf die Steigerung des Wohles der Landbevölkerung abzielt. Damit ist der Zugang zu sauberem Wasser, der Verbesserung von Gesundheitsversorgung, Ausbildung, persönlichem Vorankommen und ökonomischer Entwicklung verbunden.
Bei der Entwicklung einer Strategie zur Elektrifizierung eines bestimmten Landes oder einer bestimmten Region gibt es die Forderung, die mittelfristige und langfristige Zielsituation zu definieren. Ziel ist es einen „Masterplan“ für die Elektrifizierung des Landes oder dieser Region zu entwickeln, bei der die technische Lösung mit den niedrigsten Lebenszykluskosten gewählt wird. Dieser Masterplan muss im Wesentlichen Lösungen für die Netzerweiterung und für autonome Anlagen in Betracht ziehen.
Der Masterplan sollte eine Auswahl zwischen allen Arten der Elektrifizierung betrachten. Damit ist der Anschluss an nationale oder regionale Netze gemeint und auch der Anschluss an ein dezentralisiertes System. Hinsichtlich eines dezentralisierten Systems ist es notwendig, jedes Dorf zu untersuchen, um eine Vielzahl soziologischer, wirtschaftlicher und geophysikalischer Daten zu gewinnen.
Bei dieser Herangehensweise kann der Bedarf für jedes Dorf bewertet werden. Diese Bewertung sollte mögliche Veränderungen der Leistungsanforderungen in Abhängigkeit von der zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklung einschließen. Ebenso wichtig sind die kommunale Entwicklungen und die demographischen Merkmale jedes Gebietes, um die beste Lösung für die Elektrifizierung zu ermitteln und um den Betrag des Investitionskapitals abschätzen zu können.
Die Elektrifizierung kann mit der Installation dezentralisierter Systeme realisiert werden. Voraussetzung dafür ist eine wirtschaftlich verbundene Gemeinschaft, die solche Systeme nutzen werden. Festlegungen können auch für die Integration oder den Standortwechsel derartiger Systeme getroffen werden. Selbstverständlich kann auch eine Lösung mit Nutzung von beidem, eines lokalen Netzes und Verteilter, Erzeugung aus erneuerbaren Energiequellen, geeignet sein.