Blitzschutz – Teil 3: Schutz von baulichen Anlagen und Personen
Dieser Normenentwurf ist vorgesehen als Ersatz für die DIN EN 62305-3 (VDE 0185-305-3): 2011-10. Die Einspruchsfrist zu dieser Norm endet im Mai 2016.
Erläutert werden Anforderungen für den Schutz einer baulichen Anlage gegen physikalische Schäden mit Hilfe eines Blitzschutzsystems (LPS). Auch für den Schutz gegen Verletzungen von Lebewesen durch Berührungs- und Schrittspannungen in der Nähe eines Blitzschutzsystems.
Die Norm gilt für die Planung, Errichtung, Prüfung und Wartung von Blitzschutzsystemen für bauliche Anlagen ohne Einschränkung bezüglich ihrer Höhe.Weiter werden Maßnahmen für das Ergreifen von Schutzmaßnahmen gegen Verletzungen von Lebewesen durch Berührungs- und Schrittspannungen beschrieben.
Als wirkungsvollstes Mittel zum Schutz von baulichen Anlagen gegen physikalische Schäden wird das Blitzschutzsystem (LPS) betrachtet. Es besteht gewöhnlich aus einem äußeren und einem inneren Blitzschutzsystem.
Das äußere Blitzschutzsystem dient dazu, den Blitzeinschlag in eine bauliche Anlage mit einer Fangeinrichtung abzufangen. Der Blitzstrom soll sicher über eine Ableitungsanlage in die Erde abgeleitet werden. Unter Verwendung einer Erdungsanlage wird dann der Blitzstrom in der Erde verteilt.
Ein inneres Blitzschutzsystem verhindert eine gefährliche Funkenbildung innerhalb der baulichen Anlage. Dies geschieht entweder durch Anwendung des Potentialausgleichs oder eines Trennungsabstands zwischen den Bauteilen eines äußeren Blitzschutzsystems und anderen elektrisch leitenden Elementen innerhalb der baulichen Anlage.
Bereits in der Entwurfsphase eines neuen Objektes sollten Art und Anordnung eines Blitzschutzsystems sorgfältig berücksichtigt werden.Dabei sollte der größte Nutzen aus elektrisch leitenden Teilen der baulichen Anlage gezogen werden. Das erleichtert die Konstruktion und die Ausführung einer integrierten Installation.Der ästhetische Gesamteindruck des Gebäudes wird verbessert und die Wirksamkeit des Blitzschutzsystems kann mit geringsten Kosten und geringstem Aufwand erhöht werden.
Sobalddie Ausführung eines Bauobjektes begonnen hat, könnten der Zugang zum Erdboden und eine geeignete Nutzung der Stahlbewehrung des Fundamentes zur Schaffung einer wirksamen Erdung bereits nicht mehr möglich sein. Deshalb sind der spezifische Bodenwiderstand und die Bodenbeschaffenheit auf einer möglichst frühen Projektierungsstufe zu berücksichtigen. Diese Informationen sind für die Konstruktion einer Erdungsanlage grundlegend und können die Projektierung des Fundaments der baulichen Anlage beeinflussen.
Damit das beste Ergebnis bei geringsten Kosten erreicht wird, sind regelmäßige Beratungen zwischen den Planern und Errichtern des Blitzschutzsystems, den Architekten und den Bauunternehmern wichtig.