bfe

DIN EN 62271-104 (VDE 0671-104): 2015-11

Veröffentlicht: 14. Dezember 2015 Kategorie: News

Hochspannungs-Schaltgeräte und -Schaltanlagen – Teil 104: Wechselstrom-Lastschalter für Bemessungsspannungen über 52 kV

Diese Norm beschreibt Anforderungen an dreipolige Wechselstrom- Lastschalter. Die Schalter haben Bemessungswerte für Ein- und Ausschaltströme und werden mit einer Bemessungsspannung von über 52 kV bei einer Frequenz bis 60 Hz in Innenräumen und in Anlagen im Freien betreiben. Auch Antriebe und Hilfseinrichtungen der Lastschalter sind durch die Norm beschreiben.

Der Zweck dieser Norm besteht darin, einheitliche Anforderungen für Lastschalter zu definieren. Da der Einsatz in Übertragungs- und Verteilungsnetzten erfolgt, müssen die Lastschalter für folgende Aufgaben ausgelegt sein:

  • ihren Bemessungs-Betriebsstrom dauernd führen;
  • Kurzschlussströme für eine festgelegte Zeit führen;
  • Lastströme schalten;
  • Ströme unbelasteter Transformatoren schalten;
  • Schalten des Ladestroms unbelasteter Kabel, Freileitungen oder Sammelschienen;
  • Ringströme schalten;
  • Kurzschlussströme einschalten.

Weiterer Gedanke dieser Norm ist es, zu unterscheiden in Lastschalter für die begrenzte Anwendung und in Lastschalter für spezielle Anwendungen. Lastschalter für die begrenzte Anwendung müssen entweder eine oder mehrere der vorstehend angegebenen Schaltaufgaben erfüllen.

Lastschalter mit speziellen Anwendungen erfüllen ebenfalls diese Aufgaben. Zusätzlich müssen die Schalter aber weitere Schaltaufgaben erfüllen können. Sie sind in der Lage  Einzel- oder Mehrfach-Kondensatorbatterien zu schalten. Drosselspulen und Transformatoren, die mit Drosselspulen belastet sind, müssen ebenfalls geschaltet werden können. Eine erhöhte Anzahl von Schaltspielen und das Schalten unter Erdschlussbedingungen in Netzten mit nicht-effektiver Sternpunkterdung zählen weiter zu den Aufgaben der Lastschalter mit spezieller Anwendung.

Lastschalter sind als Schaltgerät definiert, welche Ströme unter normalen Bedingungen im Stromkreis unter einer angegebenen betriebsmäßigen Überlast einschalten, führen und ausschalten können. Auch Kurzschlussströme müssen während einer festgelegten Zeit geführt werden. Ein Mehrzweck-Lastschalter übernimmt übliche Funktionen des normalen Lastschalters. Weiter kann dieser Kurzschlussströme einschalten und führen.

Zu den Kenngrößen von Lastschaltern zählt die Trennstrecke eines Pols. Weiter muss der Schutzgrad dazu gezählt werden. Dieser beschreibt den Schutz durch Kapselung gegen die Berührung gefährlicher Teile. Eine weitere Kenngröße ist der Bemessungswert. Bemessungswerte beschrieben festgelegte Betriebsbedingungen eines Gerätes, wie z.B. die Bemessungsspannung oder den Bemessungsstrom. Zuletzt ist für die Lastschalter noch der „nicht aufrechterhaltende Durchschlag“ zu benennen. Diese Kenngröße beschreibt den mit einer Stromunterbrechung verbundenem Durchschlag, der nicht zu einem Strom im Hauptstromkreis während der Unterbrechung führen darf.