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DIN EN 61439-1 Beiblatt 2 (VDE 0660-600-1 Beiblatt 2): 2016-02

Veröffentlicht: 8. März 2016 Kategorie: News

Niederspannungs-Schaltgerätekombinationen – Teil 1: Allgemeine Festlegungen Beiblatt 2: Verfahren zum Nachweis der Erwärmung von Niederspannungs-Schaltgerätekombinationen durch Berechnung

Durch diesen technischen Fachbericht wird ein Berechnungsverfahren beschrieben, welches zum Nachweis der Erwärmung in Niederspannungs-Schaltgerätekombinationen dient. Das Verfahren ist für geschlossene Bauformen oder für Felder in durch Trennwände unterteilten Schaltgerätekombinationen ohne Belüftung anwendbar.

Für die Berechnungen müssen einige der nachfolgenden  Bedingungen erfüllt sein. Es haben Angaben über die Verlustleistungen aller eingebauten Betriebsmittel vorzuliegen. Alle Verlustleistungen sind im Gehäuse gleichmäßig zu verteilen. Die Anordnung der Betriebsmittel darf eine Luftzirkulation nicht behindern. Die eingebauten Betriebsmittel halten einer Gleich- oder Wechselspannung bis 60 Hz bei einer maximalen Einspeisestromstärke von 3150 Ampere stand. Leiter für Ströme über 200 A und benachbarte Konstruktionsteile sind entsprechend anzuordnen, dass Wirbelströme und Hystereseverluste minimiert werden. Bei Gehäusen mit natürlicher Belüftung ist der Querschnitt der Luftaustrittsöffnungen mindestens 1,1-mal so groß wie der Querschnitt der Lufteintrittsöffnungen auszulegen. In der Schaltgerätekombination oder in einem ihrer Felder dürfen nicht mehr als drei waagerechte Trennwände vorhanden sein.

Um die Übertemperatur der Luft in einem Gehäuse rechnerisch zu ermitteln, werden nachfolgende Parameter benötigt. Die Abmessung des Gehäuses und die Aufstellungsart des Gehäuses (Wandanbau, freistehend, etc.) ist zu benennen. Weiter wird die Bauart (geschlossen oder mit Lüftungsöffnungen), sowie die Anzahl der inneren Trennwände benötigt. Zuletzt dienen Werte über die Verlustleistung der Betriebsmittel und der Verlustleistung der Leitungen der Berechnung.

Ähnlich wie in der DIN VDE 0298-4 für die Leitungsberechnung gültige Norm, gibt es in diesem Beiblatt für die Berechnungen eine Vielzahl  von Tabellen mit entsprechenden Faktoren über die genannten Parameter.  Durch die Faktoren aus diesen Tabellen lassen sich Gleichungen mit Zahlen füllen, mit denen man zum Beispiel wirksame Kühlflächen, Temperaturen in Inneren des Gehäuses im unteren oder oberen Bereich der Schaltgerätekombination  berechnen kann.

Durch die Berechnungen wird abschließend festgestellt, ob die Betriebsmittel in der Schaltgerätekombination bei den ermittelten Werten einwandfrei Arbeiten können. Trifft dies nicht zu, sind die Parameter zu ändern und die Rechnung ist zu wiederholen.