Niederspannungs-Schaltgerätekombinationen – Teil 1: Allgemeine Festlegungen; Beiblatt 1: Leitfaden für die Spezifikation von Schaltgerätekombinationen
In diesem Beiblatt der Norm beschreibt der Anwender Anforderungen an Niederspannungs-Schaltgerätekombinationen über das System und Anwendungseinzelheiten. Anhand der Festlegungen kann der Hersteller die Schaltgerätekombinationen auf die Bedürfnisse des Anwenders abstimmen und fertigen.
Aus der Sicht des Anwenders erläutert das Beiblatt Funktionen und Merkmale, die für die Spezifikation der Schaltgerätekombinationen von großer Bedeutung sind. Die beschriebenen Schaltgerätekombinationen sind für die Aufstellung in den meisten Betriebsumgebungen geeignet.
Liegen besondere und außergewöhnlich schwierige Bedingungen vor, sollte der Anwender dies in seiner Spezifikation angeben. Beispiele für solche schwierigen Bedingungen sind eine starke UV-Strahlung, Bedingungen mit starkem Feinstaub oder starken Verschmutzungen. Auch strengere Kurzschlussbedingungen, ein besonderer Fehlerschutz oder ein gesonderte Maßnahmen zum Schutz gegen Brand-, Explosions- und Entzündungsgefahr sind anzugeben.
Die Schaltgerätekombination ist zur Anwendung in einer elektrischen Anlage mit festgelegten Merkmalen vorgesehen. Sie kann für eine bestimmte Anwendung mit bestimmten Anwendungskriterien entworfen und nachgewiesen werden. Die Konfiguration erfordert gewöhnlich vier Hauptschritte:
- Festlegung oder Auswahl von Betriebsbedingungen und Schnittstellenmerkmalen. Diese Merkmale sollte der Anwender angeben.
- Entwurf der Schaltgerätekombination durch den Hersteller in einer Weise, dass die für die Anwendung geltenden speziellen Anordnungen, Merkmale und Funktionen erfüllt werden. Der Entwurf beruht im Allgemeinen auf bereits entwickelten Standardanordnungen, Merkmalen und Funktionen.
- Bei Schaltgerätekombinationen oder Teilen von Schaltgerätekombinationen mit einem noch nicht nachgewiesenen Entwurf wird vom Hersteller ein Bauartnachweis durchgeführt.
- An jeder Schaltgerätekombination wird vom Hersteller ein Stücknachweis durchgeführt.
Die Merkmale der Schaltgerätekombination müssen mit den Bemessungswerten der Stromkreise, an die sie anschlossen wird und den Aufstellungsbedingungen anwendbar sein. Liegen keine Anwenderspezifikationen vor, können die vom Hersteller dokumentierten Informationen an die Stelle einer Vereinbarung zwischen Hersteller und Anwender treten. Bei den Festlegungen durch den Anwender wird vorausgesetzt, das dieser Angaben über die Lasten, die an der Schaltgerätekombination nageschlossen werden, dokumentiert. Ebenso hat der Anwender einen einpoligen Schaltplan oder gleichwertige Unterlagen für den Hersteller bereitzustellen.