Auch in Zeiten von IP-TV und Webradio kommen nach wie vor Antennen- und SAT-Anlagen zum Einsatz. Gerade in ländlichen Regionen, in denen eine schlechte Internetverbindung besteht und kein Kabelfernsehen verfügbar ist, sind SAT-Anlagen das Mittel der Wahl.

Für einen guten Empfang werden SAT-Anlagen meist exponiert auf dem Dach montiert, was die Wahrscheinlichkeit für einen direkten Blitzeinschlag deutlich erhöht. Ein professioneller Blitz- und Überspannungsschutz verhindert Brände, Schäden am Gebäude, Ausfälle von elektrischen Geräten – und er schützt Menschenleben.
Die Basis für Planung und Ausführung einer fachgerechten Installation bildet die DIN VDE 0855-1 (DIN EN 60728-11). Hierbei wird je nach Gebäudesituation und Installationsort der SAT-Anlage unterschieden in:
- Antennen-/SAT-Anlage im geschützten Bereich (Montageort Wand unterhalb eines Dachvorsprunges)
- Antennen-/SAT-Anlage am Dach bei einem Gebäude mit Blitzschutzsystem
- Antennen-/SAT-Anlage am Dach bei einem Gebäude ohne Blitzschutzsystem
Antennen-/SAT-Anlage im geschützten Bereich
Liegt der Montageort der Antennenanlage mindestens 2 m unterhalb der Dachkante und weniger als 1,5 m entfernt von der äußeren Gebäudewand, kann auf Schutzmaßnahmen gegen atmosphärische Überspannungen und Blitzentladungen verzichtet werden. In diesem Fall sind jedoch die Schirme der Koax-Leitungen über 4 mm² CU-Leiter an den Gebäudepotentialausgleich anzubinden.
Antennen-/SAT-Anlage am Dach; Gebäude mit Blitzschutzsystem
Ist ein Blitzschutzsystem vorhanden, muss die Antennen-/SAT-Anlage integriert werden. Eine Fangstange, die mit Distanzhaltern am Antennentragrohr montiert wird, verhindert direkte Einschläge in die Antenne oder SAT-Schüssel. Die Distanzhalter gewährleisten den nötigen Trennungsabstand.
Durch die Anbindung der Fangstange an das äußere Blitzschutzsystem wird ein geschlossener Strompfad bis zur Erdungsanlage gebildet.
Überspannungsschutzgeräte verhindern Schäden durch induktive Einkopplungen über die Koax-Leitungen am Gebäudeeintritt.
Antennen-/SAT-Anlage am Dach; Gebäude ohne Blitzschutzsystem
Bei Gebäuden ohne Blitzschutzsystem ist gemäß DIN VDE 0855-1 eine Masterdung durchzuführen. Hierbei wird das Antennentragrohr mit einem 16 mm² Cu-Leiter (ein- oder mehrdrähtig) an das Erdungssystem angebunden. Um das Führen von Blitzströmen sowie unkontrollierte Überschläge im Gebäude zu vermeiden, wird eine Leitungsführung außerhalb der baulichen Anlage empfohlen.
Dabei stellt die Leitungsführung unter der Dacheindeckung, über Traufe, entlang des Regenfallrohres bis zu einem eingebrachten Erder die fachlich und technisch optimale Lösung dar.
Auch bei dieser Art der Ausführung werden am Gebäudeeintritt Überspannungsschutzgeräte empfohlen.
Fazit
Stellen Sie bei der Installation der Antennen-/SAT-Anlage den Potentialausgleich und eine funktionsfähige Erdung sicher. Bei jedem Ihrer Projekte. Dies ist die Basis, um Schäden und Brände zu verhindern – und um Menschen vor gefährlichen Berührungsspannungen zu schützen.
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