Überall, wo viele Menschen zusammenkommen, sind die Anforderungen an die Sicherheit der Elektroinstallation besonders hoch. Dies gilt vor allem dann, wenn es sich um Bauwerke aus Holz handelt. Hier garantieren Brandschutzschalter optimalen Schutz, wie zwei Beispiele – ein historischer Kirchturm und modernen Holzferienhäuser – verdeutlichen.
Leitungs(LS)- und Fehlerstrom(FI)- Schutzschalter bieten Schutz bei Kurzschluss sowie vor Überlast und erfassen Fehlerströme und Fehlerlichtbögen gegen Erde. Damit genügen sie den geltenden Einrichtungsbestimmungen nach DIN VDE 0100. Gequetschte Leitungen, beschädigte Isolierungen oder auch fehlerhafte Elektrogeräte können allerdings serielle Fehlerlichtbögen verursachen, auf deren Detektion die herkömmlichen Schutzschalter nicht ausgelegt sind.
Höchste Sicherheit auch in Europa.
Diese Gefährdung vermeiden Brandschutzschalter, wie sie in den USA als AFCI (Arc-Fault Circuit Interrupter) seit vielen Jahren vorgeschrieben sind. Für den europäischen Markt bietet Siemens den Brandschutzschalter 5SM6. Er reagiert auch auf serielle Fehlerlichtbögen und schaltet die betroffenen Stromkreise im Detektionsfall sicher ab. Dafür misst er permanent das Hochfrequenzrauschen von Spannung und Strom hinsichtlich Intensität und Dauer, sowie die dazwischen liegenden Lücken. Integrierte Filter in Verbindung mit intelligenter Software werten die Signale aus. Bei Auffälligkeiten schalten sie den angeschlossenen Stromkreis innerhalb von Sekundenbruchteilen ab. Brandgefahren von der elektrischen Leitung bis hin zum Endgerät können so frühzeitig erkannt und unterbunden werden. Mittels einer integrierten Selbsttestfunktion überprüft er zudem seine eigene Funktionsfähigkeit.
Um diesen erweiterten Brandschutz zu garantieren, wurden auf einem 5-Sterne-Campingplatz am Hopfensee im Allgäu und in einer neugotischen Kirche mit 850 Jahre altem Turm im Sauerland neben den üblichen Leitungs- und Fehlerstrom-Schutzschaltern auch die Brandschutzschalter von Siemens installiert.
Höchster Sicherheitsstandard auf dem Fünf-Sterne-Campingplatz
Jahr für Jahr aufs Neue bekommt der 1954 gegründete Campingplatz am traumhaft gelegenen Hopfensee bei Füssen im Allgäu reihenweise Bestnoten. Seit 1982 ist er im internationalen Ranking der „Leading Campings of Europe“ unter den besten fünf, seit 1983 ADAC-Superplatz und auch in diesem Jahr gehört er wieder zur Auswahl ADAC BestCamping. Der Erfolg ist kein Zufall, denn Inhaber Eduard Mayr legt höchsten Wert auf Komfort und Sicherheit seiner Gäste und ist mit seinen Angeboten immer am Puls der Zeit. So gibt es auf dem Ganzjahresplatz neben den 383 Komfort-Stellplätzen und umfangreichen Serviceeinrichtungen inklusive Gaststätte auch Tennis- und Bolzplatz, Spielhaus und Jugendraum und sogar eine Kurabteilung mit Wellness-Bereich und Spa. Im letzten Sommer sind noch vier neue Ferienhäuser hinzugekommen, um den gestiegenen Ansprüchen der Campinggäste zu genügen. Die Holzhäuser sind luxuriös eingerichtet, mit natürlicher Zellulose gedämmt und garantierten Behaglichkeit und gute Energiewerte.
Hohe Ansprüche auch an den Brandschutz
Diese Bauweise und die Nutzung als Ferienhäuser stellen hohe Ansprüche an den Brandschutz. Denn die Gäste bringen oft eigene Elektrogeräte mit und in unbewohnten Zeiten laufen „unbeobachtete Verbraucher“ wie etwas Kühlschränke weiter. In fehlerhaften Geräten können aber serielle Fehlerlichtbögen einen Schwellenbrand verursachen, was herkömmliche Schutzgeräte nicht erkennen. Deshalb empfahlen die Elektroingenieure des Planungsbüro Körbl + Feneberg, Füssen/München, den Einsatz von Siemens-Brandschutzschaltern. Auch das Team Elektro Wieland aus Füssen, das die Elektroinstallation ausführte, war davon schnell überzeugt und installierte in jedem der vier Ferienhäuser rund 20 Brandschutzschalter.
Keine Schwelbrände im historischen Dachsstuhl
Bis ins 9. Jahrhundert zurück reicht die Geschichte der katholischen Pfarrkirche St. Petri im sauerländischen Arnsberg-Hüsten. Ihr Wahrzeichen, der 1150 erbaute wuchtige, hohe viereckige Turm, hat bis heute überdauert – ein Kulturgut von historisch unschätzbarem Wert. Das gilt auch für die Kirche selbst, die in den 1860ern im neugotischen Stil neu errichtet wurde, um der gewachsenen Zahl der Pfarrkinder in Hüsten und den zur Gemeinde gehörenden Filialdörfern ausreichend Platz zu bieten. Die Sanierung des Dachs über dem rund 40 m langen Kirchenschiff im Jahr 2012, bei der auch die Beleuchtung und Elektroinstallation im Dachstuhl komplett erneuert wurden, war für Elektromeister Harald Bendler kein alltäglicher Auftrag. Dem Chef der Fachfirma Elektro Bendler aus Arnsberg-Neheim war klar, dass die übliche korrekte und normgerechte Ausführung in diesem Fall nicht ausreichen würde.
Spezielle Lösung für besondere Sicherheit
Der erfahrene Profi weiß, dass serielle Fehlerlichtbögen eine häufige Ursache für elektrisch bedingte Brände sind und vor allem bei schadhaften Leitungen auftreten. Auch wenn die Leitungen in der Hüstener Kirche gerade erst erneuert wurden, könnte es schnell wieder zu Schäden kommen – etwa durch Nagetiere, die sich in derart alten Gebäuden gern häuslich niederlassen. Eine weitere Gefahr ist die hohe Luftfeuchtigkeit im Dachbereich von St. Petri, durch die Kontakte schnell oxidieren könnten. Weil der Stromkreis für die neuen Leuchtstofflampen in der Pfarrkirche direkt unter den 150 Jahre alten hölzernen Balken im Dach verläuft, hat Elektromeister Bendler mit dem Einsatz des Siemens-Brandschutzschalters ganz auf Sicherheit gesetzt.