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Verlegen der Leitungen
Auszug aus Einführung in die Elektroinstallation, erschienen im Hüthig Verlag.
8 Verlegen der Leitungen 8.1 Festlegung vor Arbeitsbeginn Vor Beginn der eigentlichen Arbeit kennzeichnet man z. B. mit Kreide die Stellen für die Geräte, etwa Schalter und Dosen, sowie den Verlauf der Leitungen. Vor allem bei der Leitungsverlegung auf Putz müssen die Lei-tungswege sauber angezeichnet werden. Für längere Leitungsabschnitte ver-wendet man eine mit Kreide eingefärbte Schnur. Diese richtet man auf dem Leitungsweg aus, bei Bedarf auch mit einer Wasserwaage. Dabei muss die Schnur straff gespannt sein. Zur Kennzeichnung zupft man die Schnur, so-dass sie auf der Unterlage federt. Dadurch entsteht auf der Unterlage ein farbiger Strich (Schnurschlag). Geräte für die Elektroinstallation und Leitungen sollten bei der Haus-installation in Installationszonen angeordnet sein (Bild 8.1). SchalterSteckdosen 15 15 15 15 10 20 1515 15 10 20 20 20 20 20 20 10 10 1010 10 10 15 30 30 30 30 30 15 105 Z3 Z2 Z1 Z4 Z1 Z1 Bild 8.1 Installationszonen Z1 bis Z4 in Wohnräumen, Maße in cm Buch 1.indb 157 24.06.2016 9:44:55 Uhr
8 Verlegen der Leitungen 158 Man unterscheidet waagerechte und senkrechte Isolationszonen Z. Die waagerechten Zonen sind 0,30 m breit, die senkrechten 0,20 m. Dabei gilt für nicht sichtbar verlegte Leitungen in Wohnräumen nach DIN 18015-2: ■ Z1 10 cm bis 30 cm neben der Rohbaukante, ■ Z2 10 cm bis 30 cm an Wandecken, ■ Z3 15 cm bis 45 cm über dem Fußboden, ■ Z4 15 cm bis 45 cm unter der Deckenbekleidung. Schalter und Steckdosen sind in den Installationszonen je nach ihrer Zweck-mäßigkeit anzuordnen. Schalter sind vorzugsweise neben den Türen in senk-rechten Installationszonen anzubringen. Die oberste Schaltermitte bei meh-reren Schaltern soll maximal 1,15 m über dem Fußboden liegen. Wenn nur ein Schalter an der Installationsstelle vorhanden ist, ist eine Höhe von 1,05 m zweckmäßig, damit er auch von Kindern bequem betätigt werden kann. Schalter sollen in den senkrechten Installationszonen liegen, Steckdosen in senkrechten oder waagerechten Installationszonen. Bei einflügeligen Türen liegt die Installationszone auf der Schlossseite der Tür, damit man beim Betreten die Schalter betätigen kann. Bei zweiflügeli-gen Türen und bei Fenstern befindet sich auf jeder Seite je eine Installations-zone. Bei schrägen Wänden verlaufen die sonst senkrechten Installationszonen parallel zu den Bezugskanten, z. B. den Fenstern. Für Räume, in denen gearbeitet wird, z. B. Küchen und Hausarbeitsräume, ist auf der Wand eine zusätzliche Installationszone Z5 vorzusehen (Bild 8.2). Diese dient zum Anbringen von Steckdosen in Höhe der Arbeitstische. ■ Z5 1,0 m bis 1,3 m über dem Fußboden.Im Raum oben und unten, also nicht an den Wänden, gibt es weitere In- stallationszonen. In allen Räumen befinden sich auf dem Fußboden (nach DIN 18015-2 benannt „auf der Decke“) die Installationszonen Z6 und Z7. Außerdem ist in allen Räumen „unter der Decke“ die Installationszone Z8 zu beachten. Für diese Zonen gilt: ■ Z6 im Raum Breite ≤ 0,30 m, Wandabstand ≥ 0,20 m, ■ Z7 im Türdurchgang Breite ≤ 0,30 m, Wandabstand ≥ 0,15 m, ■ Z8 Wandabstand ≥ 0,20 m. Mit den in DIN 18015-2 verwendeten Begriffen „auf der Decke“ und „unter der Decke“ wird die Leitungsführung angegeben. Leitungsführung auf der Decke bedeutet, dass die Installation direkt auf der Rohdecke des Stock- werkes, z. B. dem betonierten Fußboden erfolgt. Leitungsführung unter der Buch 1.indb 158 24.06.2016 9:44:55 Uhr
Decke erfolgt oben im Raum unter oder im Putz, in Hohlräumen oder abge- hängten Decken. Außerdem gibt es die Leitungsführung „in der Decke“, z. B. bei der Beto- ninstallation. Dafür sind keine Installationszonen festgelegt. Für die Betoninstallation in der Decke sind keine Installationszonen festgelegt. 8.2 Arbeitsmittel Persönlicher Schutz Beim Verlegen von Leitungen und beim Setzen von Geräten treten wie bei den anderen Arbeiten am Bau Gefahren auf. Das trifft vor allem zu, wenn Arbeiten über Kopf ausgeführt werden. Kopfverletzungen sind dann durch Anstoßen oder herabfallende Gegenstände möglich. Die Gefahr von Kopfver-letzungen ist auf Baustellen in der Regel gegeben. 8.2 Arbeitsmittel 159 90 30 100 115 „unter der Decke“ „auf der Decke“ (Fußboden) Z7 Z8 Z7 Z8 Z5 Z6 Bild 8.2 Installationszonen in Arbeitsräumen, Maße in cm Buch 1.indb 159 24.06.2016 9:44:55 Uhr
8 Verlegen der Leitungen 8.1 Festlegung vor Arbeitsbeginn Vor Beginn der eigentlichen Arbeit kennzeichnet man z. B. mit Kreide die Stellen für die Geräte, etwa Schalter und Dosen, sowie den Verlauf der Leitungen. Vor allem bei der Leitungsverlegung auf Putz müssen die Lei-tungswege sauber angezeichnet werden. Für längere Leitungsabschnitte ver-wendet man eine mit Kreide eingefärbte Schnur. Diese richtet man auf dem Leitungsweg aus, bei Bedarf auch mit einer Wasserwaage. Dabei muss die Schnur straff gespannt sein. Zur Kennzeichnung zupft man die Schnur, so-dass sie auf der Unterlage federt. Dadurch entsteht auf der Unterlage ein farbiger Strich (Schnurschlag). Geräte für die Elektroinstallation und Leitungen sollten bei der Haus-installation in Installationszonen angeordnet sein (Bild 8.1). SchalterSteckdosen 15 15 15 15 10 20 1515 15 10 20 20 20 20 20 20 10 10 1010 10 10 15 30 30 30 30 30 15 105 Z3 Z2 Z1 Z4 Z1 Z1 Bild 8.1 Installationszonen Z1 bis Z4 in Wohnräumen, Maße in cm Buch 1.indb 157 24.06.2016 9:44:55 Uhr
8 Verlegen der Leitungen 158 Man unterscheidet waagerechte und senkrechte Isolationszonen Z. Die waagerechten Zonen sind 0,30 m breit, die senkrechten 0,20 m. Dabei gilt für nicht sichtbar verlegte Leitungen in Wohnräumen nach DIN 18015-2: ■ Z1 10 cm bis 30 cm neben der Rohbaukante, ■ Z2 10 cm bis 30 cm an Wandecken, ■ Z3 15 cm bis 45 cm über dem Fußboden, ■ Z4 15 cm bis 45 cm unter der Deckenbekleidung. Schalter und Steckdosen sind in den Installationszonen je nach ihrer Zweck-mäßigkeit anzuordnen. Schalter sind vorzugsweise neben den Türen in senk-rechten Installationszonen anzubringen. Die oberste Schaltermitte bei meh-reren Schaltern soll maximal 1,15 m über dem Fußboden liegen. Wenn nur ein Schalter an der Installationsstelle vorhanden ist, ist eine Höhe von 1,05 m zweckmäßig, damit er auch von Kindern bequem betätigt werden kann. Schalter sollen in den senkrechten Installationszonen liegen, Steckdosen in senkrechten oder waagerechten Installationszonen. Bei einflügeligen Türen liegt die Installationszone auf der Schlossseite der Tür, damit man beim Betreten die Schalter betätigen kann. Bei zweiflügeli-gen Türen und bei Fenstern befindet sich auf jeder Seite je eine Installations-zone. Bei schrägen Wänden verlaufen die sonst senkrechten Installationszonen parallel zu den Bezugskanten, z. B. den Fenstern. Für Räume, in denen gearbeitet wird, z. B. Küchen und Hausarbeitsräume, ist auf der Wand eine zusätzliche Installationszone Z5 vorzusehen (Bild 8.2). Diese dient zum Anbringen von Steckdosen in Höhe der Arbeitstische. ■ Z5 1,0 m bis 1,3 m über dem Fußboden.Im Raum oben und unten, also nicht an den Wänden, gibt es weitere In- stallationszonen. In allen Räumen befinden sich auf dem Fußboden (nach DIN 18015-2 benannt „auf der Decke“) die Installationszonen Z6 und Z7. Außerdem ist in allen Räumen „unter der Decke“ die Installationszone Z8 zu beachten. Für diese Zonen gilt: ■ Z6 im Raum Breite ≤ 0,30 m, Wandabstand ≥ 0,20 m, ■ Z7 im Türdurchgang Breite ≤ 0,30 m, Wandabstand ≥ 0,15 m, ■ Z8 Wandabstand ≥ 0,20 m. Mit den in DIN 18015-2 verwendeten Begriffen „auf der Decke“ und „unter der Decke“ wird die Leitungsführung angegeben. Leitungsführung auf der Decke bedeutet, dass die Installation direkt auf der Rohdecke des Stock- werkes, z. B. dem betonierten Fußboden erfolgt. Leitungsführung unter der Buch 1.indb 158 24.06.2016 9:44:55 Uhr
Decke erfolgt oben im Raum unter oder im Putz, in Hohlräumen oder abge- hängten Decken. Außerdem gibt es die Leitungsführung „in der Decke“, z. B. bei der Beto- ninstallation. Dafür sind keine Installationszonen festgelegt. Für die Betoninstallation in der Decke sind keine Installationszonen festgelegt. 8.2 Arbeitsmittel Persönlicher Schutz Beim Verlegen von Leitungen und beim Setzen von Geräten treten wie bei den anderen Arbeiten am Bau Gefahren auf. Das trifft vor allem zu, wenn Arbeiten über Kopf ausgeführt werden. Kopfverletzungen sind dann durch Anstoßen oder herabfallende Gegenstände möglich. Die Gefahr von Kopfver-letzungen ist auf Baustellen in der Regel gegeben. 8.2 Arbeitsmittel 159 90 30 100 115 „unter der Decke“ „auf der Decke“ (Fußboden) Z7 Z8 Z7 Z8 Z5 Z6 Bild 8.2 Installationszonen in Arbeitsräumen, Maße in cm Buch 1.indb 159 24.06.2016 9:44:55 Uhr
Bei Arbeiten auf einer Rohbaustelle muss der Schutzhelm getragen werden. Ein ordnungsgemäßer Schutzhelm trägt das GS-Zeichen (Geprüfte Sicher-heit, Bild 8.3). Dieses Zeichen kann nach der Prüfung durch sicherheitstech-nische Organisationen, z. B. dem TÜV oder dem VDE, erteilt werden. Auch die anderen Arbeitsgeräte sollten dieses Zeichen tragen. Herabfallende Gegenstände können auch zu Verletzungen der Füße füh- ren. Deshalb wird empfohlen, auf der Baustelle Sicherheitsschuhe zu tragen. Das sind derbe Schuhe, die vorn zum Schutze der Zehen eine Stahleinlage haben. Auf Rohbaustellen ist das Tragen von Sicherheitsschuhen zweckmäßig, da dadurch Fußverletzungen verhindert werden können. Bei der Leitungsverlegung und beim Setzen von Geräten werden vielfach Maschinen eingesetzt (Bohrmaschinen, Fräsmaschinen). Bei diesen Arbeiten sind die Augen durch herumfliegende Splitter besonders gefährdet. Bei Arbeiten mit Bohrmaschinen und Fräsmaschinen müssen Schutz-brillen zur Verhinderung von Augenverletzungen getragen werden. Leitern Oft wird von der Leiter aus gearbeitet. Unfälle beim Umgang mit Leitern sind häufig. Deshalb wird vor der Arbeit die Leiter auf ihren ordnungsgemäßen Zustand hin geprüft. Mängel an der Leiter sind dem Vorgesetzten zu melden. Besonders ist auf die Standsicherheit der Leiter zu achten. Stehleitern dürfen nicht als Anlegeleitern benutzt werden. Anlegeleitern müssen im richtigen Winkel aufgestellt werden (Bild 8.4). Stellt man sich seitlich an den Fußpunkt der Leiter und berührt mit dem abgewinkelte Arm am Ellbogen den Holm, ist der Anstellwinkel korrekt. Stühle und Tische sind kein Ersatz für eine Leiter. Das Heranschaffen einer Leiter ist weniger schmerzhaft als eine mögliche Verletzung. 8 Verlegen der Leitungen 160 Bild 8.3 Zeichen für geprüfte Sicherheit (hier vom TÜV = Technischer Überwachungs- verein geprüft) Buch 1.indb 160 24.06.2016 9:44:56 Uhr
Bei Arbeiten auf einer Rohbaustelle muss der Schutzhelm getragen werden. Ein ordnungsgemäßer Schutzhelm trägt das GS-Zeichen (Geprüfte Sicher-heit, Bild 8.3). Dieses Zeichen kann nach der Prüfung durch sicherheitstech-nische Organisationen, z. B. dem TÜV oder dem VDE, erteilt werden. Auch die anderen Arbeitsgeräte sollten dieses Zeichen tragen. Herabfallende Gegenstände können auch zu Verletzungen der Füße füh- ren. Deshalb wird empfohlen, auf der Baustelle Sicherheitsschuhe zu tragen. Das sind derbe Schuhe, die vorn zum Schutze der Zehen eine Stahleinlage haben. Auf Rohbaustellen ist das Tragen von Sicherheitsschuhen zweckmäßig, da dadurch Fußverletzungen verhindert werden können. Bei der Leitungsverlegung und beim Setzen von Geräten werden vielfach Maschinen eingesetzt (Bohrmaschinen, Fräsmaschinen). Bei diesen Arbeiten sind die Augen durch herumfliegende Splitter besonders gefährdet. Bei Arbeiten mit Bohrmaschinen und Fräsmaschinen müssen Schutz-brillen zur Verhinderung von Augenverletzungen getragen werden. Leitern Oft wird von der Leiter aus gearbeitet. Unfälle beim Umgang mit Leitern sind häufig. Deshalb wird vor der Arbeit die Leiter auf ihren ordnungsgemäßen Zustand hin geprüft. Mängel an der Leiter sind dem Vorgesetzten zu melden. Besonders ist auf die Standsicherheit der Leiter zu achten. Stehleitern dürfen nicht als Anlegeleitern benutzt werden. Anlegeleitern müssen im richtigen Winkel aufgestellt werden (Bild 8.4). Stellt man sich seitlich an den Fußpunkt der Leiter und berührt mit dem abgewinkelte Arm am Ellbogen den Holm, ist der Anstellwinkel korrekt. Stühle und Tische sind kein Ersatz für eine Leiter. Das Heranschaffen einer Leiter ist weniger schmerzhaft als eine mögliche Verletzung. 8 Verlegen der Leitungen 160 Bild 8.3 Zeichen für geprüfte Sicherheit (hier vom TÜV = Technischer Überwachungs- verein geprüft) Buch 1.indb 160 24.06.2016 9:44:56 Uhr
In Treppenhäusern besteht oft die Notwendigkeit die Leiter so aufzustel- len, dass ihre Füße auf verschiedener Höhe stehen. Hier ist es zweckmäßig, eine Leiter mit einzeln verstellbaren Füßen zu wählen (Bild 8.5). Bohrmaschinen und Bohrhämmer Handbohrmaschinen und Schlagbohrer werden als Einzelgeräte und kombi-niert hergestellt. Oft kann die Drehzahl durch eine Getriebeumschaltung und durch elektronische Drehzahlsteuerung verändert werden. Schlagbohrmaschinen und Schlagbohrer haben zur Aufnahme der Bohrer ein Bohrfutter. Auf diesem ist der größte Schaftdurchmesser des Bohrers angegeben, z. B. 10 mm. Größere Bohrmaschinen und Schlagbohrer haben einen zusätzlichen Handgriff. Diesen sollte man beim Bohren mit großem Durchmesser benutzen, weil sonst die Bohrmaschine beim Festklemmen herumschlägt und den Benutzer verletzt. Sollen Bohrlöcher eine bestimmte Bohrtiefe erhalten, so schiebt man von einer Mantelleitung ein Stück Isolierung passender Länge über den Bohrer (Bild 8.6). Bei dem Schlagbohrer und der Bohrmaschine tritt die Schlagwirkung erst auf, wenn eine Anpresskraft ausgeübt wird. Dadurch entsteht eine Rückschlagwirkung . Sie muss vom Benutzer aufgefangen werden. 8.2 Arbeitsmittel 161 Anlegeleiter 65 … 75ϒ Bild 8.4 Prüfung des Anstell- winkels einer Anlege- leiter Bild 8.5 Stehleiter mit einzeln verstellbaren Füßen Buch 1.indb 161 24.06.2016 9:44:56 Uhr
Die Rückschlagwirkung des Schlagbohrers und der Schlagbohrmaschine muss vom Benutzer aufgefangen werden. Mit dem Bohrhammer lassen sich Arbeiten in Beton oder Steinen leichter durchführen als mit einem Schlagbohrer. Beim Bohrhammer treibt ein Elek-tromotor einen Pumpenkolben an, welcher Luft in einem Zylinder verdich-tet. Dadurch wird ein Schlagkolben nach vorn geschleudert. Der Schlagkol-ben gibt dann seine Energie an den Bohrer ab. Durch dieses Verfahren wird die Rückwirkung auf den Benutzer stark verringert. Bohrhämmer arbeiten fast ohne Rückstoß. Mit dem Bohrhammer können meist auch leichte Stemmarbeiten und Meißelarbeiten ausgeführt werden. Er eignet sich auch sehr gut zum Herstel-len von Dosenlöchern mit Hilfe eines Dosenbohrers. Fräsmaschinen Lange Schlitze werden zweckmäßigerweise mit einer Mauerschlitzfräse (auch Mauernutfräse) hergestellt (Bild 8.7). Beim Arbeiten mit der Mauer-schlitzfräse muss auf gute Standfestigkeit geachtet werden, da das Gerät stark angedrückt werden muss. Das Tragen einer Staubmaske ist zweckmäßig. 8 Verlegen der Leitungen 162 Isolierschlauch l Bild 8.6 Hilfsmittel zur Erreichung einer bestimmten Bohrloch- tiefe Bild 8.7 Mauerschlitzfräse mit automatischem VorschubQuelle: www.obo.de Buch 1.indb 162 24.06.2016 9:44:56 Uhr
Mit Mauerschlitzfräsen lassen sich im Putz oder Mauerwerk z. B. Schlitze bis zu einer Breite von 30 mm und einer Tiefe von 45 mm herstellen. Die Frästiefe kann eingestellt werden, die Fräsbreite wird durch Einlegen von einer oder mehreren Frässcheiben erreicht. Der Vorschub muss vom Benut-zer bewirkt werden. Es gibt auch Fräsen, die sich mit einer Zugvorrichtung selbst durch die Wand ziehen (Automatikfräse). 8.3 Setzen der Dosen oder Geräte Bei der Unterputzinstallation und bei der Imputzinstallation werden zuerst die Dosenlöcher hergestellt. Je nach Dosengröße stellt man entsprechende Vertiefungen im Mauerwerk durch Fräsen oder Stemmen so her, dass der vordere Dosenrand bündig mit der späteren Putzoberfläche abschließen kann (Bild 8.8). Bei den Dosen für die Elektroinstallation haben die Gerätedosen die nied- rigste Bauhöhe für die Aufnahme eines Gerätes und seiner Leitung und zum Anschluss höchstens einer weiteren Leitung (Bild 8.11). Die Verbindungsdo-sen dienen zum Anschluss mehrerer Leitungen und werden meist mit Putz überdeckt oder übertapeziert. GeräteVerbindungsdosen sind höher zur Auf-nahme weiterer Klemmen, kombinieren Geräte- mit Verbindungsdose und vereinfachen dadurch die Installation (Bild 8.12). 8.3 Setzen der Dosen oder Geräte 163 Gips Putzschablone Schalter dose h Putzdicke h Mauerwerk Bild 8.8 Anordnung von Dosen bei der Unterputzinstallation bzw. Imputzinstallation Buch 1.indb 163 24.06.2016 9:44:57 Uhr
Nach der Herstellung der Mauerschlitze für die Leitungen werden die Dosen in den Dosenlöchern befestigt. Das kann durch Eingipsen (Bild 8.8) oder Annageln erfolgen. Zum Annageln müssen die Gerätedosen entspre-chend ausgebildet sein (Bild 8.9). Das Befestigen mit Gips darf nur in trok-kenen Räumen vorgenommen werden, weil Gips bei dauernder Feuchtigkeit „fault“. In feuchten Räumen verwendet man an Stelle von Gips schnellbin-denden Zement. Das Anrühren von Gips muss in der richtigen Reihenfolge vorgenommen werden, weil sonst der Gipsbrei zu schnell hart wird. Man füllt zunächst Wasser in das Gefäß, meist ein Gummigefäß. Danach gibt man mit dem Spachtel so viel Gips ein, bis der Wasserspiegel überragt wird. Man lässt das Wasser etwa eine Minute einziehen und rührt dann kurz durch. Bei zu lan-gem Rühren erhärtet der Gipsbrei schnell. Beim Anrühren von Gipsbrei gibt man Gips zum Wasser, nicht Wasser zum Gips. Bei der Aufputzinstallation setzt man die Geräte auf die Putzschicht. Meist erfolgt das durch Dübel. Man bohrt die Dübellöcher mit Schlagbohrern, Schlagbohrmaschinen oder Bohrhämmern. Dazu braucht man besondere Dübelbohrer. Diese haben eine Schneide, die mit Hartmetallblättchen be-stückt ist. Nach dem Bohren des Dübelloches wird der Dübel in das Loch geschoben (Bild 8.10). Die Befestigungsschraube des Gerätes spreizt den Dübel auseinander, sodass er an die Wand der Bohrung fest angepresst wird. Es gibt eine große Anzahl verschiedener Dübel (Tabelle 8.1). 8 Verlegen der Leitungen 164 Klemmen Nagelstreifen Bild 8.9 Gerätedose zum Annageln Schraube Dübel Bild 8.10 Setzen eines Dübels Buch 1.indb 164 24.06.2016 9:44:57 Uhr
Dosenabhängige Installationsarten Die Installationsart unterscheidet sich je nach verwendeten Dosen. Am über-sichtlichsten ist sie, wenn Gerätedosen und Verteilungsdosen verwendet werden (Bild 8.11). 8.3 Setzen der Dosen oder Geräte 165 Tabelle 8.1 Gebräuchliche Dübel Benennung, Abmessungen Dübel S Rahmen dübel Dübel M Mauer schraube Einschlag anker Stahldübel Schwerlast dübel Kippdübel Hohlraum dübel Anker Injektions anker Spreiz patrone S4S5 S6S14 S20x 8x 10/14M5–M8 M10–M16 M5/6/8 M10M20 M6 M8–M24 Ansicht Last (durchmesserabhängig): P 3kN bis 60 kN, u 0,25 kN bis 3 kN, p 0,05 kN bis 0,25 kN (1kN = 100 kg) Baustoffe Be Vz LBe Hz GBe SP p p p p p u u u u p P P P u u u p p p u u u p p u u P u u u P P u P p p p u u u p p p p p p Baustoffe: Be Beton, Vz Vollziegel u. ä., LBe Leichtbeton, Bims, Hz Hohlziegel u. ä., GBe Gasbeton, Sp Spanplatten u. ä. Buch 1.indb 165 24.06.2016 9:45:00 Uhr
Wenn die etwas höheren Geräte-Verbindungsdosen GV verwendet wer- den, sind weniger Leitungszweige vorhanden (Bild 8.12). Die Übersichtlich-keit der Anlage ist zwar kleiner, jedoch kann man auch später die Anlage leichter überprüfen, da man zum Prüfen oder Messen keinen Putz oder Ta-pezierung über Verbindungsdosen entfernen muss. Geräte-Verbindungsdosen führen zu weniger Leitungszweigen und ermöglichen den einfacheren Zugang für spätere Prüfungen. 8 Verlegen der Leitungen 166 G V V V V G G G G G G G GV GV G GV GV GV Bild 8.11 Installation mit Gerätedosen G und Verbindungsdosen V G V V V V G G G G G G G GV GV G GV GV GV Bild 8.12 Installation mit Geräte-Verbindungsdosen Buch 1.indb 166 24.06.2016 9:45:00 Uhr
Dosenabhängige Installationsarten Die Installationsart unterscheidet sich je nach verwendeten Dosen. Am über-sichtlichsten ist sie, wenn Gerätedosen und Verteilungsdosen verwendet werden (Bild 8.11). 8.3 Setzen der Dosen oder Geräte 165 Tabelle 8.1 Gebräuchliche Dübel Benennung, Abmessungen Dübel S Rahmen dübel Dübel M Mauer schraube Einschlag anker Stahldübel Schwerlast dübel Kippdübel Hohlraum dübel Anker Injektions anker Spreiz patrone S4S5 S6S14 S20x 8x 10/14M5–M8 M10–M16 M5/6/8 M10M20 M6 M8–M24 Ansicht Last (durchmesserabhängig): P 3kN bis 60 kN, u 0,25 kN bis 3 kN, p 0,05 kN bis 0,25 kN (1kN = 100 kg) Baustoffe Be Vz LBe Hz GBe SP p p p p p u u u u p P P P u u u p p p u u u p p u u P u u u P P u P p p p u u u p p p p p p Baustoffe: Be Beton, Vz Vollziegel u. ä., LBe Leichtbeton, Bims, Hz Hohlziegel u. ä., GBe Gasbeton, Sp Spanplatten u. ä. Buch 1.indb 165 24.06.2016 9:45:00 Uhr
Wenn die etwas höheren Geräte-Verbindungsdosen GV verwendet wer- den, sind weniger Leitungszweige vorhanden (Bild 8.12). Die Übersichtlich-keit der Anlage ist zwar kleiner, jedoch kann man auch später die Anlage leichter überprüfen, da man zum Prüfen oder Messen keinen Putz oder Ta-pezierung über Verbindungsdosen entfernen muss. Geräte-Verbindungsdosen führen zu weniger Leitungszweigen und ermöglichen den einfacheren Zugang für spätere Prüfungen. 8 Verlegen der Leitungen 166 G V V V V G G G G G G G GV GV G GV GV GV Bild 8.11 Installation mit Gerätedosen G und Verbindungsdosen V G V V V V G G G G G G G GV GV G GV GV GV Bild 8.12 Installation mit Geräte-Verbindungsdosen Buch 1.indb 166 24.06.2016 9:45:00 Uhr
8.4 Verlegen unter Putz 167 Kontrollfragen 1. Warum soll auf einer Rohbaustelle der Schutzhelm getragen werden?2. Wodurch schützt man sich auf der Baustelle gegen eine Fußverletzung?3. Beim Umgang mit welchen Maschinen trägt man Schutzbrillen?4. Wie groß soll die Entfernung zwischen Schalter und Fußboden in einem Wohnraum höchstens sein? 5. Auf welche Weise befestigt man in feuchten Räumen Dosen in den Dosenlöchern? 6. Beschreiben Sie das Anrühren von Gips.7. Warum ist die Installation mit Geräte-Verbindungsdosen oft günstiger als nur mit Gerätedosen und Verbindungsdosen? 8. Ein Dübel soll in Gasbeton gesetzt werden und etwa mit 2 kN (entspricht etwa 200 kg) belastbar sein. Welcher Dübel kommt in Frage? 1. Mauerschraube, 2. Einschlaganker, 3. Stahldübel, 4. Schwerlastdübel, 5. Injektionsanker. 8.4 Verlegen unter Putz Unter Putz werden Installationsrohre (Isolierrohre) zur Aufnahme von Ader-leitungen und Mantelleitungen (NYM) verlegt. Die Montage erfolgt in Schlit-zen, die aus dem Mauerwerk herausgemeißelt oder herausgefräst werden. In den Schlitzen verlegte Leitungen befestigt man durch Gipsbrücken bzw. Nagelschellen, Nagelscheiben oder spezielle Schellen. Werden Isolationsroh-re unter Putz verlegt, dann zieht man die Aderleitungen erst in die Rohre, wenn die Putzarbeiten abgeschlossen sind. Je nach Leiterzahl und Quer-schnitt der Leiter muss das verwendete Installationsrohr eine Mindestgröße haben (Tabelle 8.2). Buch 1.indb 167 24.06.2016 9:45:00 Uhr
Die Art des Installationsrohres richtet sich nach der Beanspruchung am Einbauort. Die Art der Beanspruchung wird durch Kennzeichen angegeben (Tabelle 8.3). Dieses Kennzeichen ist auf der Oberfläche des Installations-rohres in Abständen von etwa 1 m angegeben. Beispiel: Ein Installationsrohr trägt die Kennzeichnung 3 3 2 4. Welche Ei-genschaften hat das Rohr?Lösung: Mittlere Druckfestigkeit, mittlere Schlagfestigkeit, Verarbeitung nicht unter – 5 °C, temperaturfest bis + 120 °C. Die Verlegung unter Putz mit NYM oder mit Aderleitungen in Installati-onsrohren ist in der Hausinstallation die häufigste Verlegungsart. Nach dem Herstellen der Dosenlöcher werden die Leitungsschlitze erstellt. Dem Leitungsdurchmesser oder Außendurchmesser des Rohres entspre-chend sind die Mauerschlitze so tief auszufräsen oder auszustemmen, dass ein bündiger Abschluss der Leitung mit dem unverputzten Mauerwerk mög-lich ist (Bild 8.13). Zur Schonung des Mauerwerks ist es zweckmäßig, zu-nächst die weichen Mauerfugen zu vertiefen, um dann die härteren Stein-kanten zu beseitigen. Bei tragenden Wänden darf die erforderliche Festigkeit nicht durch unsachgemäß große Schlitze gefährdet werden. Betonträger 8 Verlegen der Leitungen 168 Tabelle 8.2 Rohr-Nennmaße in mm für Aderleitungen H07V-U Leiterzahl 2 3 4 5 Tabelle 8.3 Kennzeichnungscode für Installationsrohre nach DIN VDE 0605-1 Druckfestigkeit sehr leichtleichtmittelschwersehr schwer Außer den vier Codeziffern können anschließend weitere 9 angegeben sein. Code- Ziffer 12345 Schlagfestigkeit sehr leichtleichtmittelschwersehr schwer kleinste Verar- beitung bei °C + 5– 5– 15– 25– 45 größte Temperatur in °C + 60+ 90+ 105+ 120+ 150 1,5 2,5 4 6 10 16 16 16 16 20 25 25 16 20 20 20 25 32 20 20 20 25 32 40 20 20 25 25 32 40 Bemessungsquerschnitte der Leiter in mm 2 Buch 1.indb 168 24.06.2016 9:45:00 Uhr
8.4 Verlegen unter Putz 169 dürfen im gefährdeten Querschnitt nicht geschwächt werden, sie sind zu umgehen. Stemmarbeiten an Schornsteinen sind zu vermeiden. Mauerschlitze für die Elektroinstallation dürfen die Festigkeit von tragenden Bauteilen eines Gebäudes nicht beeinträchtigen. Nach der Herstellung der Mauerschlitze werden die Leitungen bzw. Rohre in diese eingelegt und z. B. durch Gipsbrücken, Dübelstecklaschen oder Hakennägel befestigt. Bei Verwendung von Hakennägeln muss sorgfältig ge-arbeitet werden, damit keine Beschädigung oder Verformung der Leitungen oder Rohre erfolgt. Wenn Isolierrohre verlegt werden, müssen alle Bögen mit großem Biege- radius ausgeführt werden, um die Aderleitungen später problemlos einzie-hen zu können (Bild 8.14). Wird eine Rohrlänge von 10 m überschritten oder liegen mehr als drei Bögen im Leitungszug, so muss zum späteren Ein-ziehen der Aderleitungen eine zusätzliche Dose (Zugdose) eingebaut wer-den. Der Bemessungsdurchmesser der Isolierrohre (Rohrweite) muss so groß sein, dass die vorgesehenen Aderleitungen bequem eingezogen werden kön-nen (Tabelle 8.2). Putzschicht Schlitztiefe Mauerwerk Leitung Bild 8.13 Anordnung der Leitung im Mauerschlitz Buch 1.indb 169 24.06.2016 9:45:01 Uhr
8.5 Verlegen im Putz Bei der Montage werden Stegleitungen (Bild 8.15) oder seltener auch Man-telleitungen direkt auf dem Rohmauerwerk verlegt. Stegleitung darf nur in trockenen Räumen verwendet werden. Die Befestigung von Stegleitungen auf Holz ist nicht zulässig.Die Stegleitung wird an der Wand ohne Mauerschlitze befestigt. Dabei ist zu beachten, dass die Leitung mit ihrer vollen Fläche am Mauerwerk anliegt, weil sie sonst später aus der Putzschicht herausragt. Die Stegleitung darf nur mit solchen Mitteln befestigt werden, welche die Aderisolierung nicht be- 8 Verlegen der Leitungen 170 Installationsrohr Wand Decke Bild 8.14 Bogen bei Installationsrohr in Unterputzverlegung isolierte Stahlnadeln Gipspflaster Schelle Bild 8.15 Befestigung von Stegleitung Buch 1.indb 170 24.06.2016 9:45:01 Uhr
8.5 Verlegen im Putz 171 schädigen. Das Befestigen erfolgt durch Gipsbrücken, Schellen, Stahlnadeln oder durch Kleben. Wenn die Leitung mit Gipsbrücken befestigt werden soll, dann wird sie zunächst mit nicht ganz eingeschlagenen Stahlnadeln an die Wand geheftet (Bild 8.15). Bei der Stegleitung dürfen die Stahlnadeln nur durch die Nadelrille der Stegleitung geschlagen werden. Den Gipsbrei bringt man mit einem Spachtel über die Leitung auf und zwar möglichst flach. Wenn die Gipsbrücken abgebunden haben, werden die Stahlnadeln wieder entfernt. Auch bei der Befestigung mit speziellen Schel-len (Bild 8.15) ist das vorherige Anheften der Leitung zweckmäßig. Erfolgt das Befestigen der Stegleitung auf Dauer mit Stahlnadeln, müssen diese am Kopf eine Isolierstoffscheibe haben. Hier entfällt das vorherige Anheften der Leitung. Es gibt auch pneumatisch (durch Druckluft) angetrie-bene Stegleitungsnagler (Bild 8.16), bei denen die Stahlnadeln automatisch eingeführt werden. Das Ankleben der Stegleitung kann nur an trockenen und staubfreien Flächen erfolgen. Dabei werden das Mauerwerk entlang dem gewählten Leitungsweg und die Stegleitung mit einem speziellen Kleb-stoff eingestrichen. Nach einer Trockenzeit von etwa 5 Minuten wird die Stegleitung fest angedrückt, sodass sie haftet. Für die Herstellung von Bögen gibt es bei der Stegleitung zwei Möglich- keiten (Bild 8.17). Bei Bögen mit aufgetrennter Stegleitung muss keine Ver-tiefung gestemmt werden. Bei rechtwinklig umgebogener Stegleitung ist ei-ne Vertiefung erforderlich. Werden mehrere Stegleitungen nahe beieinander verlegt, so muss zwischen ihnen ein Abstand von etwa 20 mm eingehalten werden, damit die Putzschicht sicher hält. Bild 8.16 Pneumatisch angetriebener Stegleitungsnagler Buch 1.indb 171 24.06.2016 9:45:01 Uhr
Häufungen von Stegleitungen müssen vermieden werden, damit der Putz hält und keine unzulässige Erwärmung erfolgt. Enden Stegleitungen nicht in Dosen, z. B. an der Decke, so kann bei Zugbe-anspruchung der Stegleitung der Putz abbröckeln. Deshalb verwendet man an der Decke besondere Befestigungsschellen (Deckenauslassschellen, Bild 8.18), an der Wand Auslassdosen oder Befesti-gungsschellen. Nach dem Verputzen muss die Stegleitung an allen Stellen von einer min- destens 4 mm dicken Putzschicht bedeckt sein. Die Putzschicht stellt für die Stegleitung den mechanischen Schutz dar. Außerdem bewirkt sie die Wär-meabfuhr. Wenn mit Beschädigung der Putzschicht zu rechnen ist, z. B. in landwirtschaftlich genutzten Räumen, darf Stegleitung nicht verlegt werden. 8 Verlegen der Leitungen 172 Vertiefung Bild 8.17 Herstellung von Bögen beim Verlegen einer Stegleitung Deckenhaken Bild 8.18 Deckenauslassschelle mit DeckenhakenQuelle: www.obo.de Buch 1.indb 172 24.06.2016 9:45:02 Uhr
8.6 Verlegen auf Putz 173 Die Leitungsverlegung im Putz erfordert einen geringeren Arbeits-aufwand als die Verlegung unter Putz, sie ist aber nicht überall zulässig. Stegleitungen sind nur mit großem Aufwand zu erneuern. Außerdem erfor-dert die normgerechte Verlegung und das Vermeiden von Beschädigungen höchste Aufmerksamkeit. Deshalb werden sie heute weniger als früher ver-legt. 8.6 Verlegen auf Putz Bei der Verlegung auf Putz wird die Leitung oder das Installationsrohr unmit-telbar auf der Wand oder an der Decke befestigt (Bild 8.19). Die Befestigung der Leitung oder des Installationsrohres erfolgt mit Nagelclips oder mit Schel-len. Diese sollten so montiert werden, dass sie die Leitung tragen. Deshalb muss z. B. der Nagel unterhalb der Leitung liegen. Das gilt nicht, wenn die Leitung von einem Mauervorsprung oder einer Sockelleiste getragen wird. Auf Putz können Leitungen mit einem isolierenden Mantel, z. B. NYM, oder auch Erdkabel, z. B. NYY, verlegt werden, aber auch Aderleitungen in Rohren. Nach dem Anzeichnen des Leitungsweges (s. Abschnitt 8.1) werden die Geräte, z. B. die Schalter, mit Hilfe von Dübeln montiert. Dann kennzeichnet man entlang des Leitungsweges die Stellen, an denen Schellen zu setzen sind Schelle Leitung falsche Ausführung Nagel Bild 8.19 Leitungsführung auf Putz Buch 1.indb 173 24.06.2016 9:45:02 Uhr
(Bild 8.20). Der Abstand der Schellen voneinander soll je nach Durchmesser der Leitung bei waagerechter Verlegung 250 mm (bei Durchmesser 9 mm) bis 400 mm (bei Durchmesser 20 mm bis 40 mm), bei senkrechter Verlegung 400 mm bis 550 mm betragen. Der Abstand von Schelle zum Installations-gerät, z. B. Schalter, soll 80 mm betragen. Bei einem Bogen soll die Schelle 50 mm vor der Biegung liegen (Bild 8.21). Die Bereiche zwischen den derart festliegenden Schellen teilt man gleich- mäßig so auf, dass der Abstand der Schellen möglichst nicht größer als 250 mm ist, z. B. 230 mm. Bei Bögen darf der Biegeradius nicht zu klein sein, um die Leitung nicht zu beschädigen. Bei Mantelleitungen bis 8 mm Durchmesser und mit starren Leitern soll der kleinste Biegeradius das Vierfache des Leitungsdurchmessers 8 Verlegen der Leitungen 174 Bild 8.20 Auswahl Schellen GreifIsoSchelle (mit Klebefuß) FixIsoAbstandsschelle DruckIsoSchelle (mit Klebefuß) HaftClips IsoNagelclips a d r 2 = r 1 + a r 1 r 2 r 1 = 4 · d 50 Bild 8.21 Biegeradius der Leitungen bei der Aufputzinstallation r 1 = 4 · d r 2 = r 1 + a Buch 1.indb 174 24.06.2016 9:45:02 Uhr
8.7 Verlegen über Putz 175 betragen (Bild 8.19). Bei dickeren Leitungen ist das 5- bis 6-Fache erforder-lich. Wenn mehrere Leitungen nebeneinander bzw. untereinander liegen, ist der Biegeradius der äußeren Bögen um den Leitungsabstand a größer. Die beschriebene Verlegung auf Putz führt oft zu durchhängenden Leitun- gen bzw. zu nicht sauberen Bögen. Außerdem ist für das Anbringen der zahlreichen Schellen eine erhebliche Arbeitszeit erforderlich. Deshalb wer-den seit einigen Jahren oft steife Kunststoff-Montagehilfsrohre verwendet (Bild 8.22). Durch sie wird die Montagezeit (Arbeitszeit) verkürzt und Be-festigungsmaterial eingespart. Bögen werden meist ohne Rohre ausgeformt. Die Rohre gibt es mit Innendurchmessern von etwa 16 mm bis 58 mm. Der Abstand der Schellen sollte nicht mehr als 0,8 m, der Abstand vom Rohrende zur Schelle nicht mehr als 0,15 m betragen. Durch die Rohre wird die Kühlung der Leitungen erschwert. Bei Verlegung von NYM in derartigen Rohren liegt die Verlegeart B2 vor, bei Verlegung von NYM direkt auf der Wand dagegen Verlegeart C (Tabelle 7.2). 8.7 Verlegen über Putz Bei der Verlegung über Putz wird die Leitung mit Abstandsschellen befestigt. (Bild 8.23). Dadurch befindet sich zwischen Wand und Leitung ein Zwi-schenraum und es kann zwischen Leitung und Wand kein Wasser stehen bleiben. Man verwendet diese Verlegungsart in nassen Räumen, in denen mit Wasser gespritzt wird. Über Putz können Mantelleitungen (NYM) oder ähnliches Leitungsmaterial, z. B. Erdkabel, verlegt werden. Bild 8.22 Verlegung mit Montage- hilfsrohr Buch 1.indb 175 24.06.2016 9:45:03 Uhr
8.8 Einführen der Leitungen in Betriebsmittel In trockenen Räumen werden die Leitungen durch die Leitungseinführungen der Betriebsmittel, z. B. der Dosen, einfach hindurch gesteckt. Bei manchen Betriebsmitteln müssen die Aussparungen dafür mit einer Zange ausgebro-chen werden. Die Aussparungen sollten dem Außendurchmesser der Leitung entsprechen. Der Mantel der Leitung muss mindestens 2 mm in das Gehäuse des Betriebs-mittels hineinragen (Bild 8.24). Entsprechend müssen die Rohre in das Ge-häuse hineinragen. 8 Verlegen der Leitungen 176 Festklemmschraube Oberteil Unter teil Fläche zum Kleben Bohrung zum Anschrauben Bild 8.23 Abstandsschelle links: Einzelteile der Abstandsschelle, rechts: Abstandsschelle mit dreiadriger Mantelleitung Leitung Mauerwerk Gips ≥ 2mm Dose Bild 8.24 Leitungseinführung in eine Dose Buch 1.indb 176 24.06.2016 9:45:03 Uhr
8.8 Einführen der Leitungen in Betriebsmittel 177 Bei der Installation in feuchten oder nassen Räumen müssen die Einfüh-rungsstellen für die Leitungen gegen Feuchtigkeit abgedichtet werden. Das ist z. B. durch Verschraubungen oder durch Würgenippel möglich (Bild 8.25). Die Abdichtungen müssen dem Außendurchmesser der Leitungen angepasst sein. Auch bei diesen Abdichtungen muss der Leitungsmantel mindes tens 2 mm länger sein als die Abdichtung, damit eine Aderverletzung vermieden wird. Bei Verschraubungen kann der Raum zwischen Dichtung und Leitungs- mantel zusätzlich mit einer knetbaren Dichtungsmasse verschlossen wer-den. Auch durch spezielle Gummidurchführungen ist eine Abdichtung mög-lich (Bild 8.26). Bei bewegbaren Leitungen muss eine Zugentlastung vorhanden sein, damit die Leiter nicht aus den Klemmen herausgerissen werden (Bild 8.27). Bild 8.26 Gummidurchführungen zur Abdichtung Schraubhülse 2 außen innen Gummi- dichtung Gegen- mutter 2 außen innen Dichtungslippenach außen gestülpt Bild 8.25 Abdichtung der Einführungsstelle: links durch Verschraubung, rechts durch Würgenippel Buch 1.indb 177 24.06.2016 9:45:03 Uhr
Kontrollfragen 1. Wie viele Adern mit 2,5 mm 2 können in einem Installationsrohr 16 mm verlegt werden? 2. Ein Installationsrohr trägt die Kennzeichnung 4 4 2 4. Für welche Verlegung ist das Rohr geeignet? 3. Welche Verlegungsart ist in der Hausinstallation die häufigste?4. Wie werden bei der Unterputzverlegung NYM-Leitungen in den Mauerschlitzen befestigt? 5. Warum müssen die Bögen von Isolierrohren mit einem großen Radius ausgeführt werden? 6. In welchen Räumen erfolgt die Leitungsverlegung über Putz? 1. Räume mit Brandrisiko, 2. nasse Räume mit Spritzwasser, 3. Gaststätten, 4. Schlafräume mir Waschbecken, 5. Trockenräume. 7. Welche Leitungen dürfen auf Putz verlegt werden? 1. Nur NYM und NYY, 2. Aderleitungen in Isolierrohr, NYM und NYY, 3. nur Aderleitungen in Isolierrohr, 4. alle Arten von Leitungen für feste Verlegung, 5. Gummischlauchleitungen und Kunststoffschlauchleitungen. 8 Verlegen der Leitungen 178 Bild 8.27 Einführung mit Sicherheits- verschraubung und Zug- entlastung Buch 1.indb 178 24.06.2016 9:45:04 Uhr