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Fundamenterder gemäß neuer DIN 18014:2014.03
de - das Elektrohandwerk

Fundamenterder gemäß neuer DIN 18014:2014.03

Für die Planung und die Ausführung des Fundamenterders sind die allgemeinen Bestimmungen in der aktuellen im Marz 2014 neu herausgegebenen DIN 18014 festgelegt. Wer darf installieren? Was muss beachtet werden? Welche Werkstoffe dürfen verwendet werden? Die Antwort auf diese Fragen sowie Entscheidungshilfe und Informationen zu Durchgangsmessungen und Dokumentation finden Sie im Fachartikel.

SCHUTZMASSNAHMEN 3 86 Fundamenterder gemäß neuer   DIN 18014:2014-03 Reyno Thormählen Wird eine Erdungsanlage als Teil einer elektrischen Anlage errichtet, so haben sich seit der vorletzten Revision der DIN 18014 im Jahre 2007  wesentliche  Änderungen  ergeben.  Die  Nichtbeachtung  der Ausführungsnorm kann für den Errichter der Erdungsanlage schwer-wiegende  Folgen  haben,  denn  wird  der  Fundamenterder  aufgrund fehlender Sachkunde falsch installiert, so kann unter Umständen eine Gefährdung der Nutzer der elektrischen Anlage auftreten. Hier sind sowohl der Architekt als auch der Handwerker in der Verantwortung. Der etwaige Tatbestand einer Baugefährdung wird am Ende von Ju-risten geklärt.  Eine  später  erkannte  fehlerhafte  Ausführung  des  Fundamenter- ders lässt sich in aller Regel nicht mehr berichtigen oder nachbessern. Auf Grundlage des deutschen Baurechts (VoB/B  § 13 Abs. 3) haftet der Unternehmer für eine mangelhafte Vorleistung eines anderen Un-ternehmers. Daher ist es zwingend, dass sich alle Gewerke, die auf eine bauseits erstellte Erdungsanlage zurückgreifen, z. B. Elektroin-stallateure oder Blitzschutzfirmen, vergewissern, dass die Erdungsan-lage mangelfrei errichtet wurde. Werden bei dieser Prüfung Mängel entdeckt, sind Bedenken gemäß VoB/B  §4 Abs. 3 anzuzeigen. Erst damit entfällt die Sachmängelhaftung für den Installateur. Einleitung Durch  den  zuständigen  Arbeitsausschuss  des  Normenausschusses Bauwesen (NA-Bau) wurde die aus dem September 2007 stammen-de DIN 18014 überarbeitet und im März 2014 neu herausgegeben. Dabei  haben  sich  wiederum  Änderungen  für  die  Errichtung  eines Fundamenterders ergeben. Gemäß geltender DIN 18014 ist der Fun-damenterder integraler Bestandteil der elektrischen Anlage.  Der  Fundamenterder  verbessert  die  Wirksamkeit  des  Schutzpo- tentialausgleichs. Er ist darüber hinaus zum Zweck der Schutzerdung, der Blitzschutzerdung und der Funktionserdung geeignet, wenn die in  den  jeweiligen  DIN-VDE-Normen  enthaltenen  Voraussetzungen erfüllt werden.  jb2015_et.indb   86 18.08.2014   12:53:22 Uhr

SCHUTZMASSNAHMEN 3 87 Die Norm unterscheidet die Begriffe Ringerder und Fundament- erder. Als Ringerder wird ein leitfähiges Teil bezeichnet, das als ge-schlossener Ring erdfühlig in das Erdreich bzw. in die Sauberkeits-schicht eingebettet ist. Als Fundamenterder wird ein leitfähiges Teil bezeichnet, das im Allgemeinen im Beton eines Gebäudefundamen-tes als geschlossener Ring verlegt ist. Wer fordert den Fundamenterder? Das Gesetz über die Elektrizitäts- und Gasversorgung (Energiewirt-schaftsgesetz – EnWG) fordert in  §49: „(1): Energieanlagen sind so zu  errichten  und  zu  betreiben,  dass  die  technische  Sicherheit  ge-währleistet  ist.  Dabei  sind  vorbehaltlich  sonstiger  Rechtsvorschrif-ten die allgemein anerkannten Regeln der Technik zu beachten. (2): Die Einhaltung der allgemein anerkannten Regeln der Technik wird vermutet, wenn bei Anlagen zur Erzeugung, Fortleitung und Abgabe von Elektrizität die technischen Regeln des Verbandes der Elektro-technik Elektronik Informationstechnik e. V. beachtet werden.“ Die entsprechende VDE-Vorschrift ist die DIN VDE 0100-540:2012-06: „Errichten  von  Niederspannungsanlagen  –  Teil  5-54:  Auswahl  und Errichtung elektrischer Betriebsmittel – Erdungsanlagen und Schutz-leiter“.  Diese  regelt  in  Abschnitt  542.1.1:  „In  Deutschland  muss in allen neuen Gebäuden ein Fundamenterder nach der nationalen Norm DIN 18014 errichtet werden.“ Die  Verteilungsnetzbetreiber  haben  diese  Forderung  in  ihren  Technischen  Anschlussbedingungen  für  den  Anschluss  an  das  Nie-derspannungsnetz, z. B. TAB NS Nord 2012 in Kapitel 12 „Auswahl von  Schutzmaßnahmen“,  übernommen.  Auch  DIN  18012:  „Haus-Anschlusseinrichtungen – Allgemeine Planungsgrundlagen“ und DIN 18015  „Elektrische  Anlagen  für  Wohngebäude“  fordern  für  jeden Neubau einen Fundamenterder. Für die Planung und die Ausführung des Fundamenterders sind die allgemeinen Bestimmungen in der ak-tuellen im März 2014 neu herausgegebenen DIN 18014 festgelegt. Wer darf installieren? Da die Erdungsanlage Bestandteil der elektrischen Anlage hinter der Haus-Anschlusseinrichtung ist und daher bei der Werkstoffauswahl und der Ausführung besondere Fachkenntnisse nötig sind, darf die  jb2015_et.indb   87 18.08.2014   12:53:22 Uhr

SCHUTZMASSNAHMEN 3 88 Installation nur durch eine Blitzschutz-/Elektrofachkraft erfolgen. Bei Verlegung  durch  eine  Baufachkraft  muss  die  Abnahme  durch  eine Blitzschutz- oder Elektrofachkraft erfolgen.  Was muss beachtet werden? Wenn kein Blitzschutzsystem vorhanden ist, ist eine Maschenweite von maximal 20 m x 20 m einzuhalten. Sind Einzelfundamente vor-handen, dann sind diese mit einer wirksamen Fundamenterderlänge von mindestens 2,5 m auszurüsten. Hierzu sollte das Fundament eine Kantenlänge von mehr als 0,6 m aufweisen. Der Abstand der Einzel-fundamente zueinander ist in der Neuausgabe nicht mehr relevant, jetzt wird jedes Einzelfundament mit einem eigenen Erder ausgerüs-tet.  Die  Verbindung  der  Fundamenterder  dieser  Einzelfundamente zu  einem  geschlossenen  Ring  sollte  im  Kellergeschoss,  mindestens jedoch im untersten Geschoss oberhalb der Gründung erfolgen. Die Verbindungsleitungen müssen dabei korrosionsgeschützt verlegt sein, sofern sie im Erdreich geführt werden. Als grundlegende Korrosionsschutzmaßnahme gilt, dass Erder im  Beton über eine allseitige Betonüberdeckung von mindestens 5 cm verfügen müssen. In bewehrten Fundamenten ist der Fundamenterder mit der Be- wehrung in Abständen von 2 m dauerhaft elektrisch leitend, z. B. mit Armierungsanschlussklemmen, zu verbinden (Bild 1). Das Verrödeln des Fundamenterders mit der Armierung (Bild 2) dient ausschließlich der Lagefixierung und ist keine sichere elektrische Verbindung.  Bild 1: Elektrisch sichere Verbindung  mit Armierungsanschlussklemme Bild 2: Verrödeln als Lagefixierung,  keine sichere elektrische Verbindung jb2015_et.indb   88 18.08.2014   12:53:23 Uhr

SCHUTZMASSNAHMEN 3 89 Befinden  sich  im  Gebäude  Mittelspannungsschaltanlagen, sind  zusätzliche  Anforderungen gemäß  DIN  VDE  0101  „Stark-stromanlagen mit Nennspannun-gen über 1 kV“ (Teil 1 und 2) zu beachten. Dies kann Auswirkun-gen  auf  die  zu  verwendenden Werkstoffe,  Querschnitte  und Verbindungsbauteile  haben.  Ein Beispiel zeigt Bild 3.  Welche Werkstoffe dürfen verwendet werden?  Als  Werkstoff  für  den  Fundamenterder  darf  Rundstahl  mit  mindes-tens 10 mm Durchmesser oder Bandstahl von mindestens 30 mm x 3,5 mm verwendet werden. Im Beton darf verzinkter oder schwarzer (unbehandelter) Stahl verwendet werden.  Als Werkstoff für den Ringerder ist korrosionsbeständiges Materi- al, z. B. nichtrostender Edelstahl, Werkstoff-Nr. 1.4571 oder gleich-wertig, zu verwenden. Dies gilt ebenso für alle aus dem Erdreich oder aus  dem  Beton  herausgeführten  Anschlussteile  (z. B.  Anschlussfah-nen) oder Anschlussplatten (z. B. Erdungsfestpunkte).  Alle  Klemm-  und  Verbindungsbauteile,  die  nicht  allseits  von  mindestens  5 cm  Beton  umgeben  sind,  müssen  ebenfalls  in  dauer-haft korrosionsbeständigen Werkstoffen (Werkstoff-Nr. 1.4571 oder gleichwertig) ausgeführt sein. Verbindungsstellen sind zusätzlich mit Korrosionsschutzbinde  fachgerecht  zu  umwickeln,  so  dass  weder Feuchtigkeit  noch  Schmutz  eindringen  und  an  der  Kontaktstelle Übergangwiderstände verursachen kann. Feuerverzinkte Materialien sind in der DIN 18104 außerhalb des  Betons  nicht  zulässig.  Dies  gilt  auch  für  Keilverbinder,  deren  Ein-satz bei maschineller Verdichtung des Betons (z. B. mit Rüttlern) aus-drücklich untersagt ist. Bild 3: Schutz-, Blitzschutz- und  Betriebserdung jb2015_et.indb   89 18.08.2014   12:53:23 Uhr

SCHUTZMASSNAHMEN 3 90 Was sind Fundamente mit erhöhtem Erdübergangs- widerstand? Ist die notwendige Erdfühligkeit des Erders im Fundament nicht gege-ben, muss außerhalb des Fundaments ein Ringerder verlegt werden. Diese Fälle treten z. B. bei der Verwendung folgender Baumateri- alien auf: (1)  wasserundurchlässiger Beton nach DIN 206-1 und 1045-2  (weiße Wanne), (2)  Bitumenabdichtungen (schwarze Wanne), z. B. Bitumenbahnen,  kunststoffmodifizierte Bitumendickbeschichtung (KMB), (3)  schlagzähe Kunststoffbahnen (z. B. PVC-Noppenfolien), (4)  Wärmedämmung (Perimeterdämmung) auf den Unterseiten und  Seitenwänden der Fundamente oder (5)  zusätzlich eingebrachte, kapillarbrechende, elektrisch schlecht  leitende Bodenschichten, z. B. aus Recyclingmaterial, Glas-schaum. In  Gebieten  mit  hohem  Grundwasserspiegel  werden  Bauwerke gegen eindringendes Grundwasser abgedichtet. Bei diesen sogenann-ten Wannenabdichtungen unterscheidet man braune, schwarze und weiße Wannen sowie Kombinationen aus diesen Varianten. Bei brau-nen bzw. schwarzen Wannen verhindert ein Quelltongemisch bzw. ein  Bitumenanstrich  oder  eine  robuste  wasserdichte  Folie  das  Ein-dringen des Wassers. Bei weißen Wannen kommen Betonsorten zum Einsatz, bei denen spezielle Zuschlagstoffe ein tieferes Eindringen des Wassers als 15 mm verhindern. Von weißen Wannen spricht man im Allgemeinen, wenn Betongüten mit Druckfestigkeitsklassen ab C25/C30 verwendet werden (Bild 4). In der Praxis wird häufig der Begriff „wasserundurchlässiger (WU-)Beton“ verwendet. Weitere Merkmale des wasserundurchlässigen Betons sind ein Wasserzementwert w/z-Wert ≤ 0,6 und ein Mindestzementgehalt von 280 kg/m 3  Beton. Die heutige Wärmeschutzverordnung fordert in vielen Fällen das  Einbringen zusätzlicher Perimeterdämmungen. Wird diese Dämmung vollflächig unter dem Fundament ausgeführt, so liegt der Fundament-erder im Beton elektrisch isoliert gegen das Erdreich.  Bei Fundamenten, die die Bedingungen nach (1) bis (5) erfüllen,  ist außerhalb des Fundaments ein Ringerder zu verlegen (Bild 5). Bis-lang galt, dass lediglich bei Blitzschutzanlagen und für EMV-Zwecke  jb2015_et.indb   90 18.08.2014   12:53:23 Uhr

SCHUTZMASSNAHMEN 3 91 Druckfestig- keitsklasse   DIN 1045:1988 Druckfestigkeitsklasse   DIN EN 206-1:2001-07/  DIN 1045-2:2008-08 Anwendung B5 C    8  /  10 Sauberkeitsschicht B10 C    8  /  10 Sauberkeitsschicht B15 C  12  /  15 Sauberkeitsschicht B25 C  20  /  25 Boden-, Deckenplatte B30 C  25  /  30 Mindestanforderung WU-Beton B35 C  30  /  37 Mindestanforderung FD-/ FDE-Beton B45 C  35  /  45 Industrie-, Brücken-, Sonderbauten B55 C  45  /  55 Bild 4: Druckfestigkeitsklassen von Beton  C = Concrete (Beton) Mindestdruckfestigkeit  Würfel Mindestdruckfestigkeit  Zylinder WU   = wasserundurchlässig,  FD   = flüssigkeitsdicht,  FDE  = flüssigkeitsdicht nach Eindringprüfung Quelle: DAfStB (Deutscher Ausschuss für Stahlbeton) Bild 5: Verlegung des Ring- und Fundamenterders bei einem Fundament mit  erhöhtem Erdübergangswiderstand Ringerder V 4A W-St.-Nr. 1.4571 Sauberkeitsschicht Bitumenbahn Fundamenterder verzinkt Wannenkonstruktion Bewehrungseisen Verbindung Ringerder und  Fundmenterder an allen Ableitungen  Ableitung zum Dach bewehrte  Bodenplatte Bewehrungs- anschluss Anschluss- fahnen  min. 1,50 m jb2015_et.indb   91 18.08.2014   12:53:23 Uhr

SCHUTZMASSNAHMEN 3 92 für den Potentialausgleich im Fundament ein zusätzlicher Rund- oder Bandstahl zu verlegen ist, der mit der Bewehrung und der Haupter-dungsschiene und ggf. weiteren Potentialausgleichsschienen verbun-den wird. In der neuen DIN 18014:2014-03 wird bei Fundamenten mit erhöhtem Erdübergangswiderstand jetzt immer ein zusätzlicher Rund-  oder  Bandstahl  gefordert,  der  mit  der  Bewehrung  und  dem Potentialausgleichssystem zu verbinden ist. Dieser kann zum Zwecke eines niederimpedanten Funktionspotentialausgleichs innerhalb des Gebäudes  genutzt  werden  und  wird  daher  Funktionspotentialaus-gleichsleiter genannt.  Bei größeren objekten ist der außenliegende Ringerder alle 20 m  des Gebäudeumfanges mit dem innenliegenden Funktionspotential-ausgleichsleiter zu vebinden. Bei Blitzschutzsystemen ist zusätzlich an jeder Erdeinführung für die Ableitung eine Verbindung herzustel-len. Im Falle eines Blitzeinschlags dürfen keine Überschläge im  Fundament durch die Isolierung zur Erdungsanlage stattfinden. Dies wird gemäß DIN EN 62305-3 durch eine maximale  Maschenweite von 10 m x 10 m erreicht.  Entscheidungshilfe In der Praxis besteht häufig Unklarheit über die Wirkungsweise der Erdungsanlage im Hinblick auf verwendete Betonsorten und die dar-aus  resultierende  notwendige  Ausführung.  Eine  anwenderfreundli-che Installationshilfe wird in Bild 6 gegeben. Diese Übersicht deckt viele Standardfälle ab, kann aber nicht alle  Besonderheiten der heutigen und zukünftigen Bauausführungen be-rücksichtigen. Der Fachplaner oder die installierende Fachkraft muss daher entscheiden, wie er/sie die dauerhafte Erdung und die Funkti-onseigenschaften für Potentialausgleich, Elektromagnetische Verträg-lichkeit oder Blitzschutzsysteme sicherstellen kann.  Durchgangsmessungen  Vor  dem  Einbringen  des  Betons  müssen  zum  Nachweis  der  ord-nungsgemäßen  Verbindung  Durchgangsmessungen  zwischen  dem Anschlussteil  für  die  Haupterdungsschiene  und  allen  anderen  An- jb2015_et.indb   92 18.08.2014   12:53:23 Uhr

SCHUTZMASSNAHMEN 3 93 Bild 6:  Entscheidungshilfe zur Bestimmung der Maschenweite und W erkstoffe von Ringerdern und Fundamenterdern (T eil 1/2) erhöhter  Erdübergangswiderstand   dur ch z.B. „Schwar ze W anne“,   „W eiße W anne“, vollumschlossene   Perimeterdämmung … Blitzschutz- maßnahmen  gefordert? Ringerder  außer - halb  der Boden- platte/Dämmung  Maschenweite   ≤  10 m x 10 m  dauerhaft korrosi- onsbeständig Ringerder  außerhalb   der Bodenplatte/Däm- mung Maschenweite   ≤  20 m x 20 m  dauerhaft korrosions- beständig Potentialaus- gleichsleiter  innerhalb der  Gebäudefun- damente, Ma- schenweite   ≤ 20 m x 20 m Mindestens alle  20 m  des  Gebäudeumfangs eine V er - bindung zwischen Ringerder  und Potentialausgleichslei- ter , bei Blitzschutzsystemen  mindestens eine V erbindung  je Ableitung. Planungsbeginn ja ja nein nein jb2015_et.indb   93 18.08.2014   12:53:23 Uhr

SCHUTZMASSNAHMEN 3 94 Bild 6:  Entscheidungshilfe zur Bestimmung der Maschenweite und W erkstoffe von Ringerdern und Fundamenterdern (T eil 2/2) Einzelfundamente  z.  B. für Bauwerksstützen  vorhanden? bewehrte   Fundamente? Fundmenterder aller Einzel- fundamente zum geschlos- senen Ring verbinden   Maschenweite   ≤ 20 m x 20 m  dauerhaft korrosions - beständig jedes Fundament mit einem  Fundamenterder   von  ≥  2,5 m Länge   ausrüsten Alle  2 m  eine V erbindung  des Fundamenterders/  Potentialausgleichsleiters  mit der Armierung unbewehrte   Fundamente/Faserbeton/  W alzbeton? Fundamenterder   Maschenweite   von  ≤  20 m x 20 m  i.d.R. korrosions - beständig Dokumentation und Ende Fundamenterder   Maschenweite   von  ≤  20  m  x  20  m  i.d.R. dauerhaft  korrosions  beständig Anschlussteile für den  Anschluss an die Haupter - dungsschiene, Ableitungen  eines Blitzschutzsystems;  Anschlussfahnen sollten  von der Eintrittsstelle in den  jeweiligen Raum eine Länge  von mindestens   1,5 m  haben dauerhaft korrosions - beständig ja ja nein nein jb2015_et.indb   94 18.08.2014   12:53:24 Uhr

SCHUTZMASSNAHMEN 3 95 schlussteilen  durchgeführt  werden.  Die  Messungen  mussten  bis-lang Widerstandswerte ≤ 1 Ω aufweisen. In der neuen Ausgabe der DIN 18014 wird dieser Schwellenwert auf ≤ 0,2 Ω gesenkt. Es sind Messmittel nach DIN EN 61557-4 (VDE 0413-4) zu verwenden. Der Messstrom beträgt nach DIN EN 61557-4 (VDE 0413-4) innerhalb des kleinsten Messbereichs 200 mA. Dokumentation Nach Abschluss der Verlegung des Fundament- bzw. Ringerders ist eine Dokumentation anzufertigen. Diese Dokumentation muss ent-halten:     Verlegeplan der Erdungsanlage,     Fotografien der Gesamterdungsanlage,     Detailaufnahmen von Verbindungsstellen, z. B. zu Haupterdungs- schienen, Anschlussteilen der Blitzschutzanlage,     Ergebnisse der Durchgangsmessungen. Später nicht mehr zugängliche Teile sind gemäß DIN 18014 Abschnitt 7 anhand von Fotoaufnahmen zu dokumentieren, damit die fachge-rechte Installation auch nach dem Einbringen des Betons zweifelsfrei nachgewiesen  werden  kann.  Baubegleitende  Prüfungen  und/oder Teilabnahmen während der Bauphase sind ein wirksames Mittel, um die Mangelfreiheit der Werkleistung zu belegen.  Nach Abschluss der Arbeiten wird dem Auftraggeber ein Protokoll  mit  Angaben  zum  Gebäude,  des  Errichters  und  der  Erdungsanlage (eingesetzte  Werkstoffe  und  Form),  eine  Fotodokumentation,  Plan-dokumentation und der messtechnische Nachweis, wie Durchgangs-messung und ggf. auch Erdausbreitungswiderstand (abhängig von der Anlagendimension),  übergeben.  Ein  Beispiel  zeigen  die  Bilder  7a  und 7b. Praxistipp  1:  Der  Errichter  der  Erdungsanlage  muss  die  ver- wendeten  Verbindungsbauteile  und  abgehenden  Anschlussfahnen/Anschlussteile vor dem Verfüllen mit dem Beton fotografisch nach-vollziehbar  dokumentieren.  Diese  Stellen  sind  in  der  Ausführungs-zeichnung (Verlegeplan) eindeutig zu kennzeichnen.  Praxistipp 2: Es wird allen Gewerken, z. B. Elektroinstallateuren  oder Blitzschutzerrichtern, die auf bauseits erstellte Erdungsanlagen nach DIN 18014 zurückgreifen, dringend empfohlen, sich vor Leis- jb2015_et.indb   95 18.08.2014   12:53:24 Uhr

SCHUTZMASSNAHMEN 3 96 tungsausführung die vollständige Erder-Dokumentation vorlegen zu lassen. Fehlt diese oder ist sie unvollständig, ist der Kunde schriftlich darauf hinzuweisen. Liegen offensichtliche, schwerwiegende Mängel bei der Erdungsanlage vor, so wird empfohlen, dem Kunden neben dem schriftlichen Hinweis Ersatzmaßnahmen (z. B. zusätzliche Ring-erder) anzubieten.  Fazit Die Anforderungen an eine Erdungsanlage sind hoch. Sie soll ein Ge-bäudeleben lang halten und die ihr zugedachte Funktion als Schutz-erdung  dauerhaft  erfüllen.  Für  den  Betrachter  ist  sie  dabei  weitge-hend unsichtbar, da sie sich im Beton oder im Erdreich befindet.  Bild 7a: Dokumentation der Erdungsanlage nach DIN 18014 jb2015_et.indb   96 18.08.2014   12:53:25 Uhr

SCHUTZMASSNAHMEN 3 97 Der Beitrag zeigt, dass eine sorgfältige und fachgerechte Ausfüh- rung außerordentlich wichtig ist. Verlässt man sich nur auf eine spä-tere messtechnische Beurteilung der Güte einer Erdungsanlage, ist dies  nicht  erfolgversprechend.  So  bleiben  z. B.  Querschnittsminde-rungen infolge von Korrosion lange Zeit unentdeckt. Des Weiteren ist es später nur mit hohem Aufwand möglich, den Erdungswiderstand exakt zu ermitteln, da dann fremde geerdete Systeme (z. B. Leitun- Bild 7b: Dokumentation der Erdungsanlage nach DIN 18014) jb2015_et.indb   97 18.08.2014   12:53:26 Uhr

SCHUTZMASSNAHMEN 3 98 gen  der  Versorgungsnetzbetreiber)  in  das  Gebäude  eingeführt  sind und diese in aller Regel nur mit hohem Aufwand zu trennen sind. Die  Erdungsanlage  bildet  später  nur  noch  einen  Teil  der  gesamten Erdungsimpedanz. Die heute verwendeten modernen Betonsorten bestimmen durch  ihre  verminderte  Erdfühligkeit  (Leitfähigkeit  durch  entsprechende Wassereindringtiefe bis hin zur Isolierung) entscheidend die Ausfüh-rung der Erdungsanlagen.  Literatur DIN 18014:2014-03 „Fundamenterder – Planung, Ausführung und  Dokumentation“, Beuth-Verlag, Berlin DIN EN 62305-3 (VDE 0185-305-3): 2011-10 „Blitzschutz   – Teil 3: Schutz von baulichen Anlagen und Personen“,  Beuth-Verlag, Berlin DIN EN 62305-3 Beiblatt 1 (VDE 0185-305-3 Beiblatt 1): 2012-10  „Blitzschutz – Teil 3: Schutz von baulichen Anlagen und Perso-nen – Beiblatt 1: Zusätzliche Informationen zur Anwendung  der DIN EN 62305-3 (VDE 0185-305-3)“  Betontechnische Daten: Ausgabe 2009, Herausgeber: Heidelberg  Cement AG, Entwicklung & Anwendung, oberklamweg 6, 69181 Leimen VDB-Montagehandbuch: Stand 2014. Herausgeber: VDB,   Verband Deutscher Blitzschutzfirmen e.V., Steinfelder Gasse 9, 50670 Köln, www.blitzschutz.eu jb2015_et.indb   98 18.08.2014   12:53:26 Uhr