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Digitales Dimmen
Im zweiten Teil des Kapitel 9 werden digitale Systeme vorgestellt, die zum Dimmen benutzt werden können.
9 Dimmen, Überwachen und Steuern 308 Der Beleuchtung einer Anlage sind neben der Einstellung eines ge- wünschten Lichtstromes, also dem reinen Dimmen, mit der DALI-Schnitt-stelle weitere Funktionen zugeordnet. Die wichtigsten sind: ❚ Maximal 64 Einzeladressen (Individualadressen) können zugeordnet werden. ❚ Bis zu 16 Gruppen (Gruppenadressen) können zusammengefasst werden und für bis zu 16 speicherbare Szenen (Szenenlichtwerte) programmiert werden. Bei einer Farbsteuerung z. B. können alle Lampen der gleichen Farbe zu einer Gruppe zusammengefasst werden. Die Dimmwerte, der Wechsel zwischen den Lichtstromwerten und die Überblendgeschwin-digkeiten werden für alle Lampen der gleichen Gruppe einmal festgelegt und laufen dann auch einheitlich ab. ❚ Durch einen „Broadcasting-Befehl“ (Rundrufbefehl) – unabhängig von der Einzeladressierung – können gemeinsame Ansteuerungen erreicht werden. ❚ Anstelle eines Netzschalters kann die Lampe mittels eines Schaltsignals an der Schnittstelle geschaltet werden. ❚ Statusmeldungen bzgl. Schalt- und Dimmzustand sowie ein Defekt der Lampe oder des Vorschaltgerätes werden ausgegeben. ❚ Die definierte Dimmkennlinie gewährleistet, dass gedimmte Leuchten ei-ner Anlage einen gleichmäßigen visuellen Eindruck hervorrufen. DALI-Steuergeräte können, je nach vorgesehenem Anwendungsbereich, auf einen Teil oder die Gesamtheit der im Vorschaltgerät befindlichen Funktio-nen zugreifen. Die Steuerleitungen des Systems sind üblicherweise mit den Leitungen der Spannungsversorgung der Leuchten in einer gemeinsamen Mantellei-tung zusammengefasst. Ihre Länge soll 300 m nicht überschreiten. Der Steu-ereingang ist potentialfrei, sodass an unterschiedlichen Phasen betriebene Vorschaltgeräte an eine Steuerleitung angeschlossen werden können. 9.3 Anwesenheitsdefinierte und tageslichtabhängige Steuerung/Regelung Bei der Verwendung von dimmbaren elektronischen Vorschaltgeräten kann durch die Nutzung der analogen/digitalen Schnittstelle auf einfache Weise eine anwesenheits- und tageslichtabhängige Steuerung oder Regelung der Beleuchtungsstärke einer Beleuchtungsanlage erreicht werden. In vielen bd1.indb 308 26.11.2015 10:43:04 Uhr
309 9.3 Anwesenheitsdefinierte und tageslichtabhängige Steuerung/Regelung Fällen sind die Funktionen „ Anwesenheit“ und „Tageslichterfassung“ in ei-nem Sensor kombiniert, sodass beide Funktionen direkt ausgewertet und umgesetzt werden können. Dabei muss beachtet werden, dass ❚ der Erfassungsbereich des Anwesenheitssensors dem gewünschten Beobachtungsbereich entspricht, ggf. sind Anpassungen vor Ort an die örtlichen Geometrien vorzunehmen; ❚ der Empfindlichkeitsverlauf des Tageslichtsensors dem Helligkeitsniveau und den jeweiligen örtlichen Gegebenheiten angepasst ist. Durch die Kombination dieser Funktionen lassen sich Energieeinsparungen verwirklichen, ohne die Sicherheit, das Beleuchtungsniveau oder den Kom-fort zu beeinträchtigen. Diese Art der Lichtregelung kann sowohl mit der analogen Schnittstelle 1–10 V als auch mit der digitalen Schnittstelle DALI verwirklicht werden. Sie wird bevorzugt bei ortveränderlichen Leuchten angewendet, die einzelnen Arbeitsplätzen bzw. Arbeitsbereichen zugeord-net und durch individuelle Lichtbedürfnisse und Anwesenheitszeiten der Mitarbeiter geprägt sind. Wird der Arbeitsplatz verlassen, wird das Licht au-tomatisch ausgeschaltet. 9.3.1 Gebäudemanagementsystem In vielen Fällen reichen relativ einfache Komponenten aus, um die Hellig-keit manuell zu steuern (dimmen) oder die Beleuchtung automatisch an das unterschiedliche Tageslichtangebot anzupassen. In anderen Fällen ist ein vernetztes und Daten verarbeitendes Gebäudemanagementsystem (BMS – Building Management System) zur Steuerung verschiedener am Energiebud-get beteiligter Verbraucher von Vorteil. Bei einem Gebäudemanagementsystem werden Beleuchtung, Rollladen, Jalousien, Markisen (Beschattung), Heizungs- und Lüftungsaggregate, Über-wachungs- und Alarmeinrichtungen, Zeitsteuerung, zentrale Anzeigen und Protokollierungen mit einer Busleitung verbunden. Diese überträgt die digi-talen Signale zur Steuerung bzw. Regelung der Verbraucher sowie entspre-chende Rückmeldungen. Die Busleitung dient sowohl zur Informationsüber-tragung als auch zur Spannungsversorgung der Busteilnehmer. Sensoren liefern die entsprechenden (digitalen) Informationen, Aktoren führen die Befehle zur Steuerung bzw. Regelung aus. Anstelle separater Busleitungen können die Befehlssignale auch als hochfrequente Signale der Netzspannung überlagert sein oder über Radiofrequenzen weitergeleitet werden. Im Falle der Integration der Beleuchtung in das BMS werden die Leuch- ten, z. B. über Schaltaktoren, zu Busteilnehmern. Auch ein 1–10 V dimm- bd1.indb 309 26.11.2015 10:43:04 Uhr
9 Dimmen, Überwachen und Steuern 310 bares EVG kann mit Dimmaktoren an das BMS angebunden werden. Die Schalt- und Dimmaktoren können in die Leuchten integriert werden oder, wenn z. B. statt Einzelleuchten eine Leuchtengruppe geschaltet oder ge-dimmt werden soll, außerhalb der Leuchten fremdverlegt werden. Vorteilhaft ist in vielen Fällen jedoch die Verwendung von DALI-EVGs, da diese alle für das BMS wichtigen Funktionen, insbesondere die Statusab-frage bezüglich Schalt- und Dimmzustand und der Funktionsfähigkeit der Lampe, selbst bereitstellen. Die Einbindung der Beleuchtung über zusätzli-che Aktoren ist somit nicht notwendig. Eine Vernetzung einer DALI-Be-leuchtungssteuerung mit einem übergeordneten Gebäudemanagementsys-tem ist mit besonderen Komponenten, den sogenannten Gateways möglich. In Gebäudemanagementsystemen wie EIB (European Installation Bus) oder LON (Local Operating Network) werden Jalousien, Heizungs- und Klimaan-lagen gemeinsam mit Beleuchtungsanlagen gesteuert, geregelt und über-wacht. In diesen Fällen ist der Investitionsaufwand höher als bei dezentra-len Steuerungssystemen. Die Busleitung wird linien-, baum- oder sternförmig verlegt und macht Erweiterungen oder Nutzungsänderungen problemlos – d.h. durch Umpro-grammieren – möglich. Flexibilität, Einsparungen an Material sowie vermin-derte Brandlast durch Vermeidung einer Vielzahl von Leitungen sind weite-re Vorteile. 9.4 Powerline Powerline oder auch Powerline Communication (PLC) genannt, bezeichnet eine Technik, die vorhandene Leitungen zum Aufbau eines Netzwerks zur Datenübertragung mit nutzt, sodass keine zusätzliche Verkabelung zu den einzelnen Verbrauchern notwendig ist. Über Adapter nach dem weit verbreiteten Homeplug- bzw. IEEE 1901- Standard [7] lassen sich Daten mit maximal 1.200 Mbit/s mit einer Reich-weite von bis zu 300 m übertragen. Bei PLC wird das vorhandene elektrische Leitungsnetz zur bidirektiona- len Übertragung von Daten genutzt, indem eine Trägerfrequenz mit modu-lierten Datensignalen aufgeprägt wird. In mehrphasigen Stromversorgungen muss darauf geachtet werden, dass die Signale von Phase zu Phase weitergeleitet werden, dazu können Phasen-koppler verwendet werden. In der Beleuchtungstechnik sind PLC bis heute nur vereinzelt anzutref- fen. bd1.indb 310 26.11.2015 10:43:04 Uhr
311 9.6 Digitale lastleitungsseitige Schnittstelle zur Beleuchtungssteuerung (DLT) 9.5 IP-basierende Systeme Das Internet Protocol (IP) wird für die Datenübertragung im Internet ge-nutzt und legt die Adressierung von Systemteilnehmern (z. B. von Compu-tern) im Netzwerk fest. In der Beleuchtungstechnik werden IP-basierte Systeme zurzeit nur ver- einzelt verwendet. Es ist aber mit einer stetigen Entwicklung bei der Steue-rung und Regelung von Beleuchtungsanlagen mit IP-Systemen zu rechnen. In 2012 ist das Industriekonsortium „The Connected Lighting Alliance“ ge-gründet worden, das sich zum Ziel gesetzt hat, die Nutzung der drahtlosen Steuerung und Regelung basierend auf offenen Standards für Beleuchtungs-lösungen zu fördern. Dabei wird eine Einbindung der Internetübertragung einbezogen. Bekannte drahtlose Protokolle zur Übertragung von Lichtsteuersignalen sind: ❚ ZigBee 3.0, ❚ Thread, ❚ Echonet Light, ❚ WiFi. Diese Protokolle werden jeweils von dem zugeordneten Industriekonsorti-um erstellt und veröffentlicht. WiFi steht für Wireless Fidelity in Analogie zu HiFi.Die ZigBee Alliance ist ein offener gemeinnütziger Verbund mit etwa 400 Mitgliedersfirmen/Organisationen, die sich mit der Entwicklung und Förderung von Standards befassen (Internet of Things = Internet der Din-ge). Thread bedeutet die hierarchische Abfolge von Diskussionsbeiträgen. Die Thread Group hat weit über 200 Mitglieder und hat sich zum Ziel gesetzt, Geräte zu vernetzen und zu steuern, einschließlich der Beleuchtung. Echonet ist ein Konsortium, das Geräte unter dem Slogan „smart appli- cation“ vernetzt und steuert. 9.6 Digitale lastleitungsseitige Schnittstelle zur Beleuchtungssteuerung (DLT) Durch die aufgrund der EU Gesetzgebung zur Energieeffizienz von Licht-quellen bestehenden Restriktionen werden in der Zukunft Glühlampen nicht mehr verwendet. Da die Allgebrauchs-Glühlampen durch andere bd1.indb 311 26.11.2015 10:43:04 Uhr
9 Dimmen, Überwachen und Steuern 312 Lichtquellen, wie Energiesparlampen oder LED-Lampen ersetzt werden, muss auch eine einfache, lokale Methode zum Dimmen dieser Lampen ge-funden werden. Dabei ist die „Digitale lastleitungsseitige Schnittstelle zur Beleuchtungssteuerung (DLT)“ entstanden, die Anforderungen sind in DIN EN 62756-1 [8] definiert. Es handelt sich um ein System, das am Ausgang des Steuergerätes der Lampenversorgungsspannung ein digitales Steuersi-gnal aufprägt. Das Bild 9.8 zeigt das Prinzip dieser Anordnung. Die Datenerzeugung im Steuergerät erfolgt im Bereich des Nulldurch- gangs der Netzspannung und wird über die Lampenleitung an die ange-schlossenen Lampen weitergegeben. Um die Daten lesen zu können und entsprechend die Lichtabgabe zu steuern, müssen die angeschlossenen Lam-pen über eine entsprechende Auswertelektronik verfügen. Bild 9.9 zeigt den Bereich der Datenzuordnung. Die Norm beschreibt ein Protokoll für eine einfache Steuerung der Hel- ligkeit, der Lichtfarbe, der Farbtemperatur und weiterer Parameter. Als Lichtquellen werden hauptsächlich Energiesparlampen (CFLi) und LED-Lichtquellen mit elektronischen Vorschaltgeräten verwendet. Diese Steuerung verwendet vorhandene Verdrahtungen und erlaubt das einfache Ersetzen vorhandener Standardschalter, Dimmer und Lampen durch neue in dieser Norm beschriebene Geräte, die keine oder nur eine geringe Konfigurierung erfordern. Das DLT-System ist für lokale Anwendun-gen gedacht, nicht für größere Beleuchtungsanlagen. N L L N Steuergerät Energie und Daten Das Steuergeät kann in Reihe geschaltet Lampen optimal mit Energie versorgen, auch beim Zündvorgang. Durch einfaches Datentelegramm wird die Lampe standardisiert gesteuert. Die neuartige Lampe garantiert die Energie- versorgung des Steuergerätes (ca. 99 % des effektiven Lampenstroms bleibt unbeeinflusst. L’ N + – 230 V AC 230 V AC Sensor 1–10 V Messung 2XX IEC 62386-101 Digital adressierbare Schnittstelle für die Beleuchtung – Teil 101: Allgemeine Anforderungen – Systemkomponenten 2XX 2XX 2XX 2XX 3XX IEC 62386-103 Digital adressierbare Schnittstelle für die Beleuchtung – Teil 103: Allgemeine Anforderungen – Steuergeräte IEC 62386-102 Digital adressierbare Schnittstelle für die Beleuchtung – Teil 102: Allgemeine Anforderungen – Betriebsgeräte 3XX 3XX 3XX 3XX … 1–10 V 1–10 V + weiß – braun Sonnenlicht Arbeitsfläche ECG L ECG 1 ECG n 1 V … 10 V Kontrolleinheit Schalter Bild 9.8 Prinzipdarstellung des DLT-Verfahrens bd1.indb 312 26.11.2015 10:43:05 Uhr
313 9.6 Digitale lastleitungsseitige Schnittstelle zur Beleuchtungssteuerung (DLT) 1.000 200 180 160 140 120 10080 60 40 20 10 500400 300 200 100 90 80 70 60 50 40 I / I 0 ; P /P 0 ; L /L 0 ; T F /T 0 ; h /h 0 ; F /F 0 in % I / I 0 ; P /P 0 ; L /L 0 ; T F /T 0 ; h /h 0 ; F /F 0 in % U/U 0 in % U/U 0 in % Spannung Zeit 85 90 95 105 110 120 115 100 V SW Datendiagramm unbeeinflusster Lampenstrom von CFLi oder LED Versorgung Steuergerät Bereich 1 ms bis 9 ms Verhalten wie mechanischer Schalter T F I P h F T F I L L P h F Bild 9.9 Prinzipdarstellung des DLT-Verfahrens bd1.indb 313 26.11.2015 10:43:05 Uhr